Dienstag, 20. September 2011
Stell dir vor, du siehst das in einem Film...
So, die Entscheidung ist gefallen. Ich werde den Raum anmieten.
Es war ein sehr interessanter Prozess, ein langer Weg zu dieser Entscheidung. Und ich bin sehr froh gelernt zu haben, eine Situation in der ich stecke, von aussen zu betrachten.

Ich kann das sehr empfehlen. Wenn man in einer Sache drinsteckt, handelt man aus den verschiedensten Gründen so wie man handelt. Immer aus der gerade aktuellen Situation heraus, immer so wie das Gefühl uns gerade leitet. Eine Aktion nach der anderen löst eine Reaktion nach der anderen aus. Und hinterher denkt man dann "Bor, wie war ICH denn drauf?" und steht irgendwo, wo man nicht hinwollte.

Mir hat es schon sehr oft geholfen mich aus einer Situation einfach mal für einen Augenblick heraus zu ziehen. Quasi so, als wäre ich gar nicht beteiligt.
Am besten kann ich das wenn ich mir vorstelle, ich würde einen Film anschauen.

Ich schaue also genau hin, wie die Personen agieren. Besonders hilfreich ist das in einem Streitgespräch, in einer Diskussion.
Manchmal bin ich echt verbohrt und harre auf meinem Standpunkt aus.^^
Wenn ich dann merke dass ich nicht weiter komme, ziehe ich mich raus und stelle mir vor, ich würde diese Szene in einem Film sehen. Was würde ich über die Frau denken?
"Alter, is` die stur!" :-))
Ok, dann muss ich also was ändern. :-)

Es ist wirklich interessant sein eigenes Leben und Handeln auf diese Weise zu betrachten.

Wir werden in fast jeder Situation von Gefühlen geleitet. Von Liebe oder Angst. Das sind die zwei Grundenergien, die zwei Grundgefühle. Zu Liebe gehört Vertrauen, Freude, Mut, Mitgefühl, usw.. Zu Angst gehört Misstrauen, Eifersucht, Missgunst, Neid, Verlustangst, Existenzangst, Wut, usw..
Manchmal lassen uns unsere Gefühle, unsere Emotionen, Dinge tun oder sagen, die für unser Umfeld, die Menschen die mit uns leben, nicht verständlich sind.
Aus der Wut heraus... aus rasender Eifersucht... voller Neid...

Wenn Gefühle aufkommen die aus der Angst stammen, sind wir gut beraten uns Zeit zu lassen, bevor wir sprechen, handeln, entscheiden.
Eifersucht - die Angst nicht mehr geliebt zu werden
Missgunst, Neid - die Angst nicht genug zu bekommen
Misstrauen - die Angst betrogen zu werden
Jedes "schlechte" Gefühl, alles was sich nicht gut anfühlt, entstammt der Angst.

Hinter Vertrauen, Freude, Mut, Mitgefühl,... steckt die Liebe... :-)

Wenn das erkannt wurde, wenn das verstanden ist, kann man sich selber beobachten und analysieren. Wenn ein Gefühl aufkommt, nicht lospoltern oder einigeln, sondern schauen - wo kommt das her? Was für ein Gefühl ist das? Warum empfinde ich so?

Das geht am einfachsten wenn man sich vorstellt, man schaue einen Film.
Ich versuche das immer, es glingt mir immer häufiger, und es hilft mir oft. :-)

Das verhindert, dass man 3 Tage später ein schlechtes Gewissen bekommt. Das ist dann nämlich meistens zu spät. Also ruhig während eines Streits mal einen Augenblick ausklinken und die Sache von aussen betrachten. Wie verhalte ich mich hier gerade? Und warum? Wie ist das für mein Gegenüber?
Ich denke dann schon manchmal "Was macht die da?" , und ändere den Kurs. :-)

Also habe ich mich auch in meiner Entscheidungsfindung was den Raum betrifft aus der Situation raus gezogen, und habe das ganze wie einen Film angeschaut.

Der "Hauptdarstellerin" wurde endlich geboten was sie sich gewünscht hat. Räumlichkeiten für das Wirken mit Menschen. Sie hat viel über Energien und Geistheilung gelernt, und schließlich eine Ausbildung zur Entspannungspädagogin gemacht.Sie konnte aber keine Kurse geben, weil sie keine Räumlichkeiten hatte. Das Angebot ist ideal. Lage top, Vermieter top, Miete top, alles top. Als Zuschauer erwarte ich, dass sie sich freut - macht sie aber nicht.
Sie zögert und hadert, und läßt sich sehr kreativ viele Gegenargumente einfallen.
Als Zuschauer denke ich. "Sie hat Angst. Angst vor der Verantwortung, Angst zu versagen, Angst vor der Veränderung die das mit sich bringen würde." Als Zuschauer kann ich das nicht so richtig verstehen, weil doch alles ideal ist und das Risiko ist nun wirklich überschaubar. ^^ziehe verwundert die Augenbrauen hoch...

Ok, mit dieser Ansicht,Einsicht gehe ich wieder zurück in meine Rolle. Ich weiß also jetzt, dass ich einfach Angst habe. Die Aufgabe besteht jetzt darin, das Gefühl aussen vor zu lassen, und das Ganze möglichst objektiv zu betrachten. Für und wieder abwägen... (ohne die Angst im Nacken...)
Ja, und dann ist klar - ich nehme den Raum, ich mach` das jetzt. :-)

Ich lasse mich jetzt von der Liebe leiten - habe Vertrauen in meine Fähigkeiten, habe Mut etwas Neues anzufangen, bin zuversichtlich und freue mich auf die Veränderung und meine zukünftigen Klienten.

Das läßt sich auf jede beliebige Situation übersetzen.
Einfach mal kurz rausgehen aus der Situation und versuchen, das Ganze ohne Emotionen zu betrachten. Wie ein Zuschauer eben. Und mit den gewonnenen Einsichten wieder zurück.
Vielleicht sogar mit Liebe im Gepäck. ;-) ("Weißt du, ich mach dir hier gerade Stress, weil ich dich so gern habe..." Entspannung garantiert... ;-) )

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