Montag, 6. Juni 2011
MARLON 2
Operation in Aachen – Kieferverlängerung... Bin ich hier im falschen Film? Und Marlon weiß von nix, kuschelt sich auf meinen Schoß und schläft. Mein Mann hat mit der Verkäuferin gesprochen, und sie sagte das wäre Panikmache, ihr Tierarzt hätte gesagt, das wächst sich vielleicht sogar noch aus.
Später beim Spaziergang in Paesmühle treffen wir das Paar mit den beiden Bordercollies. Die haben selber lange Jahre gezüchtet, und natürlich spreche ich sie auf unser Problem an. Er schaut sich Marlons Unterkiefer an und meint, das hätte er so ausgeprägt noch nie gesehen. Na super.
Er empfiehlt mir einen Besuch in einer Tierarztpraxis in Geldern.

Da sind wir dann am nächsten Tag und die Antwort ist dieselbe. Unterkieferverlängerung hält sie allerdings für übertrieben und zu riskant, sie vermutet dass die unteren Reißer gezogen werden müssen, schickt uns aber nach Krefeld zu einer Tierklinik für Zahnheilkunde.

Da bekommen wir gleich mittags einen Termin und die Antwort ist wieder dieselbe.
Der Doc fotografiert Marlons Kiefer und zeigt mir dann auf dem PC die Einbuchtung die die unteren Reißer schon jetzt im oberen Zahnfleisch hinterlassen. Er empfiehlt ebenfalls das baldige Entfernen der unteren Canini, der Milchzahnreißer. Dann müsste man schauen wie die bleibenden kommen, und ob man sie richten kann, oder auch entfernen muss. Geschätzte Kosten – 300 Euro für die erste OP. Ach so, und nein, Welpen zeugen darf er nicht, das ist erblich.

Man, man, es geht mir nicht gut.
Wir rufen wieder Marlons Verkäuferin an und berichten von den neuesten Ergebnissen. Sie wird unverschämt und bricht alle Gespräche ab. Wir haben sie gebeten Marlon zurück zu nehmen.
Natürlich fällt es auch nach ein paar Tagen schon schwer, aber abgesehen von den Kosten – er DARF KEINE WELPEN ZEUGEN!! Und das war doch irgendwann einmal unser Ziel!

Weil Marlon offensichtlich Schmerzen beim Fressen hat, machen wir einen OP-Termin, und schließlich sitzen wir im Wartezimmer. Ich habe meine Mutter dabei, ich brauche seelische Unterstützung.
Weiß jemand wie sehr ein Welpe schreien kann?
Ich werde das so schnell nicht vergessen. Sie haben versucht ihm einen Venenzugang zu legen in seine Mini-Vorderpfote. Man, hat der kleine Kerl geschrien.
Nach einer Stunde können wir ihn wieder abholen. Er ist noch sehr müde und wirkt verängstigt.
Ich bezahle de Rechnung (330 Euro) und wir fahren nach Hause.

Lilly, Monjo un Nahla begrüßen Marlon sehr vorsichtig. Sie spüren natürlich dass es ihm nicht gut geht, und ich freue mich über ihre rücksichtsvolle Reaktion.

Und schon eine Stunde später steht Marlon an seinem Fressnapf und frisst eingeweichtes Welpenfutter! Er frisst und frisst. Der muss ja ausgehungert gewesen sein! Eigentlich soll er heute noch nichts fressen, aber wenn er doch Hunger hat....! Und wie!
Und weitere zwei Stunden später sind wir in Paesmühle unterwegs, und abgesehen von ein paar Minuten auf meinem Arm läuft er die Runde alleine und ist richtig gut drauf!

Meine Stimmung steigt ein wenig, obwohl wir immer noch versuchen, die Verkäuferin dazu zu bewegen, ihn zurück zu nehmen. Das belastet mich natürlich, eigentlich lieb ich ihn ja schon. Aber wir wollten doch einen Vater für Nahlas Welpen – und das darf er nicht. Blöd alles.
Jetzt geht es ihm aber erstmal gut, und vor allem frisst er jetzt viel mehr als vor der OP, was uns ja bestätigt, dass es richtig war das machen zu lassen. Offensichtlich hatte er Schmerzen beim Fressen,
und die haben wir ihm genommen.

Wenn die bleibenden Canini durchkommen, sollen wir uns wieder in Krefeld melden. Aber vielleicht haben wir ja auch bis dahin die Verkäuferin von der Rücknahme überzeugt...
Echt eine blöde Situation. Ich weiß gar nicht so richtig was ich fühlen soll.
Und bei all dem ist Marlon einfach nur lieb und süß und die anderen drei nehmen ihn immer mehr ins Team auf. Das ist wirklich eine echt blöde Situation.... Herzbluten....

(Fortsetzung folgt)

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Donnerstag, 26. Mai 2011
Von wegen "kein Kampfgeschwader"! :)
„Die rennen jetzt los und bellen wie wild, aber das meinen die nicht so!“ rufe ich zu dem Mann und den beiden Mädels rüber, die dort hinten am Auto lehnen. Das wäre kein Problem, lächeln sie zurück und der Mann begrüßt die bellende Nahla auch recht freundlich.
Wir gehen also los, und ich wundere mich, dass die drei uns so hinterschauen und lachen. Sind die so freundlich, oder ist irgendwas? Hm.
Jaaaa, und 50 Meter weiter weiß ich dann was los ist. Die hatten Spassss! Uns kommen, ich weiß nicht, 20 Mädels joggend entgegen. Suuper! Und ich mit vier Hunden unterwegs. Echt klasse.
Das ist wie so eine Welle die da auf einen zukommt. Weil sie immer etwas Abstand lassen, zieht sich das eine ganze Weile hin. Ich versuche den Überblick zu behalten...

Monjo sehe ich da am Rand. Er dreht der ganzen Meute den Hintern zu, und tut als wenn nix wär. Puh, gut.
Nahla rennt erfreut zwischen den Mädels rum und schleckt hier und da ein Bein, während sie hinterher läuft.
Alles friedlich – ein Mädchen quietscht ein bißchen, sonst alles gut.
Lilly und Marlon sehe ich leider nicht.

Als die Welle vorüber ist, kommt Marlon mit panisch angelegten Ohren auf mich zu. Ich muss echt lachen.
Der Blick! Zweiter Vorname: Vorwurf. :)
Uuund dahinten kommt Lilly. :) :) Total zerzaust und ebenfalls Panik in den Augen. Angelegte Ohren und schnelle Trippelschritte. Oh man, sie sieht echt mitgenommen aus.
Ich hocke mich hin, lobe meine Hunde, tröste Lilly und Marlon und verteile Leckerchen. Brave Hunde.

Also, ein Kampfgeschwader sind meine vier ja nicht gerade. So ein paar Jogger und ich muss erstmal Aufbauarbeit leisten. Na ja. Ich lieb sie trotzdem.

Wir gehen heute die „8“, ist ja schon spät, und deshalb wandern wir über die Brücke auf die andere Seite.
Ich sehe wohl dahinten den Jogger am Depot, aber denke mir nichts dabei. Da liegen ja locker 20 Meter Wald zwischen uns, denke nicht, dass die Hunde den bemerken.

Tja, nur leider beschließt der Jogger plötzlich doch lieber auf dem Weg zu joggen, biegt ab und kommt also querfeldein durch den Wald auf uns zu.
Schon komisch. Also wenn ich den nicht vorher gesehen hätte, hätt` ich Angst. Die hUnde haben ihn nicht vorher gesehen, und erschrecken total.

So, und dann geht’s los. Nahla flippt total aus. Sie bellt richtig ernst und stellt sich in Kampfposition. Monjo eilt sofort dazu, bellt mit und knurrt richtig laut und bedrohlich. Und siehe da! Marlon gesellt sich dazu und bellt laut und dunkel und sogar Lilly plustert sich auf und bellt und bellt.
Sie haben den Jogger jetzt quasi umringt und der bleibt stehen und hat sichtlich Respekt.

So. Von wegen kein Kampfgeschwader. :)

Inzwischen hat der Jogger an meinem Gesichtsausdruck wohl erkannt, dass er nicht ernsthaft in Gefahr schwebt,und bewegt sich langsam vorwärts. Ich komm dann auch mal durch das Gebell durch mit meinem Pfiff und die Hunde kommen zu mir. Sie stehen vor mir und beobachten weiter den Jogger.
Meine Bodyguards.. :))

Ich hocke mich hin und gebe Leckerchen. Nahla und Monjo halte ich noch am Halsband fest, weil sie den Davonjoggenden noch fixieren. Als er um die Kurve ist lasse ich sie los und da spurten beide mit einer affenartigen Geschwindigkeit los! Alter Schwede, das hat richtig gestaubt, so sind die beiden abgegangen. (Lilly und Marlon wundern sich ebenso wie ich :) )

Ich rufe energisch und beide halten an und kommen zurück. Wieder ein Leckerchen und dieses Mal länger festhalten. Dann ist alles wieder gut.

Ganz schön beeindruckend war das. Hätte ich den Hunden gar nicht zugetraut. Da sieht man mal... ^^

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Die Küken sind da!!! :-))
Ja, „Mathilde“ ist fertig mit Brüten! Drei wunderhübsche Küken haben sie, Mathilde und ihr Ganterich.
Als wir am See ankommen möchte ich eigentlich direkt rechts hoch gehen, und eben nicht mit den beiden Herren auf der Bank reden. Dann höre ich wie der eine zu einem dritten Mann sagt: „Da, das ist die Frau.“ und dann ruft er . „Hallo!!“ Und ich denke mir, ´Ne Leute, heute nicht. Ich hab` Zahnschmerzen.` Aber dann ruft er: „Sie hatten Recht, sie haben Küken!!! Die Küken sind da!!“
„Ne!“ rufe ich zurück und eile hin. Und tatsächlich. Da schwimmen sie – Mathilde, ihr Ganterich und drei süße, wunderschöne Küken.
Nee, wat is dat schön!

Es herrscht helle Freude und wir sind richtig ein bißchen stolz! :-) :-)

Mathilde ist sehr aufgeregt und aufmerksam, schnattert die ganze Zeit. Und unser ´aggressiver` Ganterich ist ganz zärtlich und besorgt. Immer wieder streicht er mit dem Schnabel durch´s Federkleid der Kleinen.
Sie kommen auch recht nahe an den Rand. Gut, dass meine Hunde cool bleiben – wär ja sonst blöd jetzt.^^

Siehste, alles wieder gut in Paesmühle. Schön. :-))

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XBox und Heilenergie - beide Ebenen ´online`
Und er legt wieder den Arm um mich, seine Hand auf meiner rechten Schulter. Wir reden über dies und das, Weltliches wie Playstationspiele und die Xbox 360 bei Ebay. Aber gleichzeitig geht etwas vor sich, das nicht so ganz weltlich ist.

Es ist wieder Zeit zum Lernen. Mein Körper gibt mir eindeutige Zeichen, dieses Mal mit einer eitrigen Zahnentzündung, beeindruckend schmerzhaft. Zähne stehen für Entscheidungen, Entzündung für Wut.
Ich werde darüber nachdenken.^^ Sobald der Schmerz nachläßt.
Jedenfalls war ich heute abgesehen vom Zahnarzttermin, nicht aus dem Haus und habe mit der Hunderunde auf meinen Sohn gewartet. Jetzt ist es halb acht und wir sind unterwegs.

Wir sind in Paesmühle und er weiß, dass ich wirklich Zahnschmerzen habe. Trotzdem hibbelt er rum und ist mir viel zu aufgedreht. Ich bin genervt und sag ihm das. Weise ihn noch einmal auf meinen angeschlagenen
Zustand hin. Daraufhin verändert er sich. Als ich ihm dann scherzhaft sage: „Du als Kristallkind müsstest eigentlich wissen, warum ich diese Zahnprobleme habe – also...“, und ihn herausfordernd anschaue, sagt
er nur. „Ach, Mama...“ und legt den Arm um mich.

So laufen wir dann weiter. Sein rechter Arm liegt um meine Schultern, seine Hand auf meiner rechten Schulter.
Ich wundere mich zwar – das hat er noch nie gemacht! - aber als er dann anfängt von Playstationspielen zu reden,,,
Na ja. Als der Weg enger wird laufen wir kurz hintereinander, danach kommt er wieder an meine Seite und legt wieder so den Arm um mich. ?? Ich konzentriere mich mal darauf.

:-) Er sendet! Er sendet Heilenergie. Ganz deutlich spürbar! Dort wo seine Hand liegt, ist es ganz warm und es kribbelt. Und – na klar! - ich spüre es auch im Zahn!
Während mir das klar wird, redet er übrigens weiter von der Xbox, so ist das nicht. Aber er läßt, egal was uns begegnet, den Arm liegen. Intuitiv weiß ich, dass ich ihn jetzt nicht darauf ansprechen darf. Dann wäre es vorbei.
Da sind jetzt wohl gerade beide Ebenen ´online` -
deshalb versuche ich mich weiterhin auf seine Energiegabe zu konzentrieren, aber gleichzeitig auf seine Fragen zu Ebay zu antworten.

Als wir am Hügel ankommen, geht er mit den Hunden hinauf und verteilt Leckerchen. Dann kommt er wieder runter und nimmt wieder den Platz an meiner Seite ein. Und – legt wieder den Arm um mich. Und immer von der gleichen Seite fällt mir auf. Ich bin grad zweigeteilt – der Verstand ist mit der Xbox beschäftigt (bloß nicht jetzt hier aus Versehen irgendwelche Erlaubnisse verteilen!!), und mein Gefühl ist nur bei der Energiegabe.

Und so geht es ihm ja auch. Da sind sie wieder die beiden Ebenen. Der 13jährige versucht mir einzureden, dass man ohne eine XBox im Haus kaum weiterleben kann, das Kristallkind - die andere Ebene - gibt mir heilende Energie.

Als wir wieder am Auto ankommen geht es mir eindeutig besser. Ich kann den Mund schließen, ohne dass es so schmerzt und ich muss mich sooo beherrschen, ihn nicht darauf anzusprechen...

Sie können es. Ob sie es auch bewußt tun weiß ich nicht. Mein Sohn möchte davon eigentlich nichts wissen. Aber unbewußt und „unauffällig“ können sie es. Und sie tun es. Ich werde jetzt mal verstärkt darauf achten. Bestimmt macht er das öfter so nebenbei. Ohne großes Tamtam – einfach so. Und bestimmt macht nicht nur er das.
Ich bin mir sicher, dass wir ganz viele solcher Momente beobachten und erleben können, wenn wir es zulassen, und wenn wir bewußter werden. Aufmerksamer und bewußter.

Und wir können/dürfen/müssen verstehen, dass wir es nicht nur mit Kindern/Teenagern zu tun haben, sondern auch mit reifen Seelen. Mit Kristallmenschen die tolle Fähigkeiten haben, die die Dinge anders
sehen und anders lösen. Während wir sie auf der einen Seite erziehen
müssen, dürfen wir auf der anderen Seite viel von ihnen lernen.

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Montag, 23. Mai 2011
Warum wir 4 Hunde haben Teil 4 (Marlon 1)
Quartett wär´ auch ganz nett. Unser Trio ist klasse, aber Nahla fehlt einwandfrei ein Spielkamerad. :-) Nicht so groß wie sie, aber auch nicht so klein wie Lilly und Monjo. Ein Cavalier King Charles Spaniel eben – ich sag´s ja immer.
Und guck´doch mal wie hübsch die Nahla ist! Die Welpen die sie mit einem ebenso hübschen Cavalierrüden haben würde... ne, da fehlen mir glatt die Worte. Ich kann ja mal gucken...

Deine Tierwelt.de – kann das mal irgendjemand aus dem Netz nehmen???
Und – ja natürlich – nää, is der süß. Ein Tri-colour. Wow. Aber warum ist der so günstig? Ach so, er hat einen Schönheitsmakel steht in der Anzeige. Einen Unterbiss hat er, das heißt also, der Unterkiefer ist zu kurz. Ist das schlimm? Nein, dann stünde da nicht Schönheitsmakel. Und in der Anzeige steht auch, dass laut Tierarzt keine Beschwerden zu erwarten sind. Dann macht das nichts.
Wir sind alle nicht perfekt, also muss er das auch nicht sein. Und er ist trotzdem so hübsch!

Schwarzes Fell, unten an den Pfoten braun, im Brustbereich kommt zu dem Braun noch etwas weiß hinzu, die Schnauze ist untenrum braun und über den Augen hat er zwei braune Kleckse, fast wie Augenbrauen. Ich ruf mal an!

Klar können wir heute abend noch kommen. Kurz innehalten – wollen wir wirklich einen vierten Hund? Jaaa, die Nahla braucht einen Spielkameraden. Sie ist so drittes Rad am Wagen jetzt.
Ok, wir fahren los.
Weit ist es nicht, und die Leute sind echt nett. Wir unterhalten uns natürlich ausführlich über den Schönheitsfehler Unterbiss. Nein, es sind keine Probleme zu erwarten, und ja, natürlich darf er trotzdem Welpen zeugen, das ist nicht vererblich.

Während wir das alles besprechen, tippelt Marlon nett umher, dann kuschelt er sich auf meinen Schoß, und ich will ihn schon gar nicht mehr hergeben. Mach´ich dann auch nicht – er kommt mit zu uns. :-)
Wir setzen ihn erstmal in den Garten und nicht gleich ins revier der anderen drei. Sie schnüffeln kritisch, und man merkt dass Nahla auch noch sehr jung ist. Sie tappst um ihn rum und kriegt jedesmal einen riesen Schreck wenn das Fellknäuel sich bewegt. Aber sie freut sich.

Lilly und Monjo schnüffeln, findens´s doof und gehen zurück auf´s Sofa.

Marlon soll er heißen und er hat unsere Herzen schon erobert. Wir sind doch echt bekloppt, oder? Ja, ein bißchen. Aber guck doch mal, wie die Nahla sich freut. ^^

Und er ist wirklich sehr hübsch. So zart irgendwie. Und so anschmiegsam und voll auf Kuschelkurs.
Nahla ist sehr vorsichtig mit ihm, und Monjo schnüffelt ihm am Bauch rum und schaut uns dann an, als wollte er sagen. „Ihr wisst schon, dass das ein Rüde ist?“

Die werden ein tolles Team, die vier. Da sind wir sicher. Lilly und Monjo, und Nahla und Marlon.
:-) :-)

Zwei Tage später bin ich dann mit ihm zu unserer Tierärztin gefahren und habe ihn stolz vorgeführt.
Da war die Freude dann schnell vorüber.
Sie schaute sich seinen Unterkiefer an, und sprach von Operation in Aachen, weil er sich bereits mit den unteren Reißern ins obere Zahnfleisch einbeißt.
Ähm. Was???
Und Welpen könnten wir auch vergessen, weil das definitiv ein Genfehler ist, und er den weitergeben würde. Uff.

Ok, wir fahren jetzt erstmal nach Hause bitte. Auf Wiedersehn. Ist die Tierärztin hysterisch, oder haben wir ein Problem? Ich brauch´ jetzt erstmal Trost – also ab nach Hause.


Fortsetzung folgt :)

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Erziehung - mehr Gefühl bitte!
Ich stehe mitten im Zimmer meines Sohnes und lasse es auf mich wirken. Ich achte auf Gefühle die bei mir ankommen und auf Gedanken die entstehen. Ich schaue mich um, als wäre ich das erste mal hier im Zimmer. Ganz langsam, sehr bewußt und still.
Manchmal zieht es mich in die eine Ecke, mal in die andere. Ich setz mich auf sein Bett, stelle mich an sein Fenster oder an den Schreibtisch. Welche Gefühle, welche Energien sind hier?

Man muss nicht sonderlich spirituell sein um das zu tun. Interesse und Liebe für den Junior reichen aus. Es gibt viel zu entdecken. Dabei rühre ich nichts an, untersuche keine Schubladen oder so (neee, wirklich nicht^^) - es geht nur ums Fühlen. Wie fühlt sich sein Zimmer an?
Das ist eine wunderbare Art etwas über ihn zu erfahren. Zu fühlen, wie es in ihm aussieht, was ihn beschäftigt, wie er sich fühlt.

Oft spüre ich Freude in mir aufsteigen, muss lächeln, schöne Gedanken, Erinnerungen an schöne Situationen kommen hoch, ich fühle mich gut.
Manchmal werde ich aber auch traurig oder unruhig. Dann setze ich mich gemütlich hin und versuche möglichst wenig zu denken, nur zu fühlen. Es ist nicht selten, dass ich nach einiger Zeit weiß was ihn beschäftigt, was ihn vielleicht traurig macht. Die Gedanken kommen ganz von selbst, wenn man sich die Zeit nimmt.

Ich kann das wirklich sehr empfehlen. Bitte nichts untersuchen, nichts durchsuchen. Nur einfach hinsetzen und abwarten welche Gefühle und Gedanken kommen. Später kann man die gewonnen Eindrücke dann in ein Gespräch miteinfließen lassen und dem Junior erstaunlich nahe kommen.

Manche Eltern berichten dass sie einfach nicht mehr an ihren Junior herankommen, dass sie nicht mehr wissen, wer er ist. Besonders in der Pupertät, wenn Junior selbst nicht weiß wer er ist, entwickelt es sich oft so. Die Türen sind zu, Gespräche unerwünscht, kennen wir alle.
Nutzen wir also unser Gefühl!
Wenn er vorm PC sitzt, vorm Fernseher, vor den Hausaufgaben, oder einfach vor Ihnen und sie herausfordernd ansieht – nutzen Sie ihr Gefühl. Lassen Sie sich auf ihn ein. ´Erfühlen`Sie ihn.
Und auch wenn es beim ersten Versuch nicht klappt, bleiben Sie dran. Es wird. Es werden Gefühle und Gedanken kommen. Nehmen Sie sich die Zeit. Er wird ihnen ´senden` was er nicht aussprechen kann. Garantiert.

Wenn mein Sohn Hausaufgaben am Küchentisch macht, setze ich mich gerne in seine Nähe (nicht frontal gegenüber!) und schaue ihm zu. Ich starre ihn nicht an, das würde er merken und ablehnen. Ich schaue in seine Richtung, vielleicht sogar ein bißchen an ihm vorbei. Dann bemühe ich mich um einen ruhigen Verstand, also möglichst wenig eigene Gedanken. Und nach einiger Zeit kann ich fühlen wie er sich fühlt. Manchmal kommen mir plötzlich Worte oder Gedanken in den Sinn, die mit mir nicht in Zusammenhang stehen können – das kommt dann von ihm. Wenn ich zum Beispiel plötzlich den Namen eines Freundes im Kopf habe, frage ich danach. Nicht selten kommt dann: „Bor ja,...“ und eine Geschichte. Oder ich habe plötzlich das Bedürfniss ihn in den Arm zu nehmen.
Dann gehe ich natürlich nicht hin und tue das, sondern stelle mich zu ihm und lege ihm nur meine Hand auf die Schulter oder den Rücken. Oft steht er dann auf und wir umarmen uns.

Kleinere Kinder sind problemlos auf diese Art zu erreichen. Wenn sie vertieft sind in ihr Spieloder auch wenn sie schlafen. Einfach mal die Zeit nehmen und sie ´gedankenverloren` anschauen.

Auch wenn unsere pupertierenden Teenager uns verschlossen gegenüber stehen – ihre Herzen können wir erreichen. Mit unseren Herzen. Das sollten wir nutzen, die Zeit sollten wir uns nehmen.

Auch Lehrer können im Klassenzimmer ein „Sorgenkind“ auf diese Weise erreichen. Wenn die Kids arbeiten einfach mal auf ihn einlassen, und schauen was an Gedanken oder Gefühlen kommt.
Meistens sind es Worte die einem dann plötzlich in den Sinn kommen, mit etwas Übung werden ganze Geschichten daraus. Vielleicht sendet er Angst, Wut, oft Einsamkeit, Verlustangst. Dann ruhig weiter hineinfühlen – hängt es mit den Eltern zusammen? Oder mit Mitschülern?
Wenn wir uns die Zeit nehmen (in diesem Fall reichen 2 Minuten) und uns darauf einlassen, können wir die Kids ´erfühlen`.

Auf die Umarmung würde ich im Klassenzimmer allerdings lieber verzichten....^^ :-)


Erfahrungsberichte gerne an lightningsblog01@gmail.com :-)

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Dienstag, 17. Mai 2011
Erziehung - nicht antiautoritär. Respektvoll!
Gerade bekam ich eine Mail zu meinem Beitrag ´Erziehung auf Augenhöhe`. Erstmal vielen Dank für die Mail, ist gut für mein Ego.^^ (auch ein tolles Thema übrigens – unser Ego :-) )

Nein, der Beitrag ist keine Werbung für antiautoritäre Erziehung. :-)
Es ist Werbung für respektvolle Erziehung! Auf Augenhöhe eben, nicht von ´oben herab`.

In den letzten Tagen hat mein Sohn mir wieder sehr schön präsentiert, dass wir unsere Kristallkinder auf zwei Ebenen erziehen können/müssen.

Sie sind einerseits die Kinder, die sich ihrem Alter entspechend verhalten, andererseits die Seelen, die einen Auftrag haben und mit Wissen und Verständnis ausgestattet sind.

Er hatte eine seltsame Ausstrahlung als er von der Übernachtung bei einem Freund wieder nach Hause kam. Als ich mich darauf konzentrierte war Traurigkeit das Gefühl, was am deutlichsten spürbar war. Aber auch eine klare Grenze – die Tür ist zu, ich will nicht drüber reden.

Als ich dann meinen 13jährigen anhalte die Hausaufgaben zu erledigen, zeigt er sich von seiner „besten“ Seite. Er ist bockig, denkt nicht mit, hat keine Lust. 13 eben. Natürlich bleibe ich dran, versuche ihn zu unterstützen, mache aber auch deutlich, dass es hier jetzt keinen „Fluchtweg“ gibt.

Eine Stunde später stehen wir in der Küche und ich unterhalte mich mit einem ganz anderen Menschen. Nach einer langen Umarmung erzählt er was ihn traurig macht. Sein Freund hat sich komisch verhalten, war abwesend, abweisend, zugleich traurig und wütend, ein bißchen unberechenbar, schwer einzuschätzen.
Die Mutter in mir fragt, „warum bist du nicht einfach nach Hause gegangen?“
„Weil ich ihn nicht allein lassen wollte.“
Dann erklärt mein eben noch einfach nur 13jähriger Sohn mir, dass er verstehen kann, dass der Freund wütend ist. Dass er versteht, dass er mal ein Ventil braucht um seine Gefühle laufen zu lassen. Dass er versteht, dass er sich manchmal abkapseln muss aus Angst verletzt zu werden. Weil er misstrauisch ist, aufgrund seiner Erfahrungen.
Men Sohn ist enttäuscht und verletzt, aber nicht auf der Ego-Ebene. Dann wäre er einfach gegangen. Er ist verletzt, weil er die Gefühle des Freundes mitgefühlt hat. Weil er versteht was los ist.
Er kann mir die Traurigkeit, die Wut, die Ohnmacht des Freundes genau erklären. Er ist nicht sauer oder beleidigt, er versteht und verarbeitet, sucht nach Lösungen.

Mein Gefühl bei diesem Gespräch ist ein ganz seltsames. Auch ich ´switsche` zwischen zwei Ebenen hin und her. Auf der einen Seite sehe ich als Mutter meinen Sohn - „warum tust du dir das an? Warum bist du nicht nach Hause gekommen?“
Auf der anderen Seite weiß ich, dass er meine Hilfe, meinen Schutz nicht braucht. Er macht das schon. Ich fühle mich mit ihm auf Augenhöhe, habe eher das Gefühl von ihm lernen zu können, als ihm helfen zu müssen.
Er hat diese Situation mit dem Freund nicht als 13jähriger betrachtet, sondern als reife Seele, als Kristallmensch.

Wieder eine Stunde später werfen wir in seinem Zimmer abwechselnd den kleinen Ball in den Basketballkorb und er lacht sich kaputt, als ich mit dem Kopf gegen die Schräge donnere. :)
Tja.

Was ich nun mit Erziehung auf Augenhöhe meine ist dass wir die andere Seite miteinbeziehen.
Natürlich verhalten sie sich ihrem Alter entsprechend, und natürlich müssen wir sie auf Kurs bringen. Sie müssen wissen, dass auch sie Pflichten haben, usw.. Ich werbe nicht für Samthandschuh-Erziehung und Schonprogramm.
Aber warum sollten wir das innere Verständnis, ich möchte fast sagen die innere Weisheit, nicht nutzen und ansprechen bei der Erziehungsarbeit?

Der Fernseher steht jetzt weit vom Bett entfernt und er findet´s klasse. Ich habe also meine Überzeugung durchgesetzt, habe ihn aber dabei auf meiner Seite, weil ich auf ihn eingegangen bin.

Gestern habe ich darauf bestanden dass er pünktlich ins Bett geht. Er ist maulig nach oben gestiefelt. Ich habe mich dann noch an sein Bett gesetzt und ihm kurz erklärt, warum es für ihn wichtig ist nach diesem Wochenende jetzt genug Schlaf zu bekommen und Ende des Themas.
Dann haben wir noch über etwas Lustiges geredet und gute Nacht.
Heute Morgen sagte er, dass er gleich eingeschlafen wäre und das Aufstehen heute wirklich leichter war als gestern. ! Er gesteht also am nächsten Morgen ein, dass die Maßnahme die er ja eigentlich doof fand, gut war. Da gehört doch was dazu, finde ich. Oder nicht?

Wir können das was uns in der Erziehung wichtig ist natürlich durchsetzen. Aber wir müssen mit unseren Kids darüber reden anstatt Befehle zu erteilen. Wenn wir uns die Zeit nehmen ihnen unsere Beweggründe zu erklären, sparen wir die Zeit und vor allem die Energie die sonst für einen handfesten Krach benötigt worden wäre. Mit Fingerspitzengefühl, mit Verständnis für die neuen Kinder ist Harmonie mit Erziehung vereinbar. Wenn wir ihnen mit Respekt begegnen, begegnen sie uns ebenso.
Dieses alte Sprichwort „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus.“ finde ich gar nicht so schlecht. Rede ich in ruhigem Ton mit ihm, redet er ordentlich mit mir. Höre ich ihm zu wenn er was sagt, hört er mir zu wenn ich rede. Gehe ich Kompromisse ein, geht er welche ein. Und für die älteren – schlage ich ihn nicht, schlägt er mich nicht. Auch das ist ein Thema.

Die neuen Kinder lassen sich nicht einschüchtern, sie fordern Kommunikation und Respekt.
Ist diese Basis geschaffen, haben sie viel zu geben.

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Mit allen Sinnen im Hier und Jetzt
„Hunde haben alle guten Eigenschaften der Menschen ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen.“
Das habe ich gerade im Internet gelesen. Und meine innere Antwort darauf war spontan - „Klar, weil sie nicht soviel denken!“
Bei einem Spaziergang in Paesmühle kam mir der Gedanke den ich im Facebookprofil stehen habe: „Ich habe weit häufiger Angst vor Menschen und ihren Gedanken, als vor Hunden und ihren Instinkten.“ Das ist im Grunde das selbe.

Manchmal frage ich mich ja schon auch selber, warum ich Hunde so sehr liebe.^^ (jaaaa, wer hat schon vier Hunde? Wenn´s nicht grad ein Züchter ist). Ich glaube es ist genau das. Hunde SIND einfach. Sie überlegen nicht wie sie sich verhalten sollen, sie verhalten sich einfach. Sie sind nicht sauer, dass man so lange weg war, sie sind glücklich dass man wieder zurück ist. Sie sind nicht beleidigt weil ich gestern keine Zeit hatte, sie genießen voll und ganz, dass ich heute Zeit für sie habe. Mach´ ich mir einen gemütlichen Tag, kuscheln sie mit. Bin ich aktiv, sind sie voller Freude dabei. Sie sind loyal, treu, liebevoll, mitfühlend, begeisterungsfähig, lebensfroh, .... Vor allem aber sind sie NICHT nachtragend, berechnend, hinterhältig, verletzend,...

Mein Sohn sagte heute Morgen noch: „Ich beneide die Hunde, die leben immer nur im Jetzt.“
Und das ist das Geheimnis des Glücklichseins, glaube ich.
Während mich noch Dinge von gestern belasten, haben sie das längst abgehakt. Während ich mir Sorgen um Dinge von Morgen mache, genießen sie das Kuscheln auf der Couch.
Hunde machen alles voll und ganz. Sie sind immer mit allen Sinnen dabei. Wenn wir in Paesmühle sind, sind sie nur dort. Voll und ganz, mit allen Sinnen. Wenn sie vor der Terrassentür sitzen und eine Amsel beobachten, sind sie nur dort. Voller Anspannung und mit allen Sinnen. Wenn ich mich zum Toben zu ihnen auf den Boden lege, sind sie mit allen Sinnen und großer Begeisterung dabei. Wenn ich sie kraule und verwöhne, genießen sie voll und ganz und mit allen Sinnen.

Uns funkt ja immer irgendein Gedanke dazwischen, oder nicht?

Manchmal denke ich beim Toben mit den Hunden über den Einkaufszettel nach. Oder ich kraule sie anscheinend hingebungsvoll, denke aber an die Geschehnisse auf der Arbeit gestern.
Ja, oder ich geh in Paesmühle spazieren, alles ist wunderschön, und ich krieg` die Gedanken an gestern oder morgen nicht aus dem Kopf. Während meine Hunde einfach nur Spass haben übrigens.

Ich glaube ja fest, dass Hunde sehr wohl Verstand haben. Für mich haben Hunde nicht nur Instinkte. Hunde stellen Zusammenhänge her, merken sich Abläufe und können unsere Gesten und Blicke deuten. Das geht meiner Ansicht nach nicht ohne Verstand.

Aber sie lassen sich davon nicht bestimmen. Sie können anscheinend Gedanken ausschalten, wenn sie eh nur stören würden. Das möchte ich bitte auch können!
Ich möchte meinen Verstand gerne wie ein Instrument benutzen. Es kann ja gerne im Dauerbetrieb laufen, aber wenn ich es mal nicht brauche, möchte ich es gerne auf stand-by schalten können.

Wir überhören unsere innere Stimme weil der Verstand dauernd plappert. Wir spüren unser Bauchgefühl nicht, weil der Verstand viel zu laut ist. Wir genießen Momente nicht, weil dem Verstand ständig ein Problem einfällt.
Wir sind ausgestattet mit dem Gespür für ´das Richtige`. Wir haben feine Antennen, die uns die wichtigsten Informationen über Menschen und Situationen liefern können. Wir haben das sogenannte Bauchgefühl, das uns helfen kann Entscheidungen zu treffen. Wir haben Ahnungen, ein spontanes erstes Gefühl, entscheiden dann aber doch anders, weil wir nachdenken und unser Verstand uns überzeugt. Oft sagt man dann später. „Hätte ich mal auf mein Gefühl gehört.“

Unser Verstand kann niemals alles abwägen was zu einer Situation oder dem Verlauf der Dinge beiträgt. Der Verstand kann uns nicht sagen wie die anderen Beteiligten sich verhalten werden, wie
die Dinge sich entwickeln werden, was also der richtige Weg ist. Unser Bauchgefühl ist verlässlicher. Wir sind über unser Gefühl mit einer Weisheit verbunden die für den Verstand nicht begreifbar ist.
Wenn etwas schiefgelaufen ist, sagen wir sowas wie „Da konnte ja keiner mit rechnen!“ Oder wir merken an „Ich hatte gleich so ein komisches Gefühl.“ oder „Irgendwie hab ich das geahnt.“ Hm. Das müsste uns doch zu denken geben...^^

Es gibt noch viel zu lernen. Ich werd meine Hunde weiter beobachten und versuchen von ihnen das genießen des Momentes zu lernen. Das wär doch schon mal was. :-)

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Der Ganterich in Paesmühle
„Da krieg ich ´n dicken Hals!“ sagt die Dame und ich staune. Hätte ich ihr gar nicht zugetraut, so einen Ausspruch. Ist aber auch wirklich wahr. Da zieht er seine Kreise auf dem Wasser. Mit einer Arroganz, dass nur noch die Goldkette und die tiefsitzende Hose fehlt. ^^

Wir sind schon am See angekommen, als uns das Paar mit den beiden Rauhhaardackeln entgegen kommt. Ältere Herrschaften die ebenfalls jeden Tag hier hier ihre Runde drehen, obwohl ihm das Laufen etwas schwerfällt. Nett sind sie, und meine Hunde freuen sich immer besonders, weil er bei jedem Treffen ein Leckerchen austeilt.
Jetzt diskutieren wir gerade über die Gans, bzw. den Ganterich, der unsere Enten tyrannisiert.
Die beiden Herren auf der Bank schalten sich ein, auch sie haben ihre Beobachtungen gemacht.
Wir gehen davon aus, dass es ein Ganterich ist, weil er besonders die weiblichen Enten jagt. Das Rauhhaardackelpaar erzählt, dass sie beobachtet haben, wie er eine Ente derart attackiert hat, dass ihr Gefieder sich voll Wasser gezogen hat. Sie haben sie dann aus dem Wasser gerettet und ins Unterholz gesetzt. Eine Wunde im Nacken hatte sie wohl auch.
Zudem fällt uns auf, dass unsere Enten sehr wenig Küken haben. Und wenn ein Pärchen sechs Küken hat, sind am nächsten Tag nur noch 4 über. Irgendwas passiert also hier.
„Aber so ein Ganterich jagd doch keine Enten!?“ staune ich.
„Oh doch!“ sagt einer der Bank-Herren. Als hätte der Ganterich meinen Einwand gehört, legt er los.
Er ist auf der Mitte des Weihers und nimmt plötzlich Kurs auf die Enten rechts von ihm. Mit einer affenartigen Geschwindigkeit ist er bei ihnen und mit lautem Geschnatter können sie nur noch flüchten. Er faucht und gibt bedrohliche Geräusche von sich. Als alle Enten verschüchtert auf der anderen Seite des Weihers am Ufer sitzen und ihr Gefieder putzen, scheint er zufrieden, beruhigt sich wieder und zieht wieder seine Kreise.
Ich spüre leichte Wut in mir aufsteigen. Das gibt’s doch wohl nicht! Das ist ja fast wie bei uns Menschen. Da leben alle glücklich und zufrieden vor sich hin, bis auf einmal einer kommt, der alle aufmischt. Und nix geht mehr. Angst und Panik herrscht. Alle müssen jetzt tun was der will, oder wie? Da kann ich mich ja jetzt so richtig schön reinsteigern. Ich mein, das geht doch nicht, oder?
Die Rauhhaardackelfrau erzählt, dass sie den ganzen Winter über den Enten Futter ausgelegt hat. „Ach Sie waren das.“ sage ich, und lächle. Von ihr war also das Futter das Marlon immer so begeistert gefressen hat. :-) Nee, nicht alles. War schon noch was für die Enten über.

Der Ganterich kommt ans Ufer und meine Hunde stürzen hin. Eigentlich verbiete ich ihnen das, aber bei dem Ganterich ist das was anderes – ich lobe sie. :-)

Wir sind jetzt alle so richtig schön wütend, und als wir uns trennen verspreche ich, im Internet nachzuforschen was es mit dem Ganterich auf sich hat. Er trägt eine gelbe Halsmanschette und die beiden Bank-Herren wissen zu berichten, dass „18“ und „TO“ darauf steht. Gut. Also bis dann. Tschö.

Auf dem weiteren Spaziergang muss ich dann irgendwie lächeln. Ist doch eigentlich total schön, dass in dieser harten, rauhen, herzlos anmutenden Welt Menschen an einem Weiher stehen, und sich überlegen wie sie „ihre“ Enten gegen einen „bösen“ Ganterich verteidigen können. Das find ich jetzt erstmal gut und freue mich schon auf meine Ermittlungsarbeiten.

Dem Internet sei Dank! Ich habe gerade mit einer Dame vom Geflügelverein telefoniert und sie konnte herausfinden, dass es sich um eine Nilgans handelt. Sie fragte ob er immer allein war, oder ob es erst zwei waren. Und da fällt mir ein, tatsächlich, das waren vor eingen Tagen noch zwei. Jetzt sieht man immer nur einen. Dann ist alles klar, sagt sie, der Ganterich ist so aggressiv weil seine „Mathilde“ brütet. In dieser Zeit duldet er kein Federvieh in seiner Nähe. Er macht sich halt Sorgen um sein Nest. Die gelbe Manschette hat er von einer Forschungsstation auf Helgoland.
Ach, der kommt aus Helgoland! Oh. Und ursprünglich kommt die Nilgans sogar aus Afrika.
Als sie das mit dem Beschützen des Nestes erzählt, sehe ich sein Verhalten auf einmal mit anderen Augen. Wer weiß warum so ein Tier das macht, welche Erfahrungen dahinter stecken. Hm.

Ich schreibe einen Zettel mit diesen Informationen und dem Hinweis, dass die Brutzeit etwa 30 Tage beträgt und es dann überstanden sein müsste. Er passt dann gemeinsam mit seiner Mathilde auf die Küken auf, und ist nicht mehr so aggressiv.

Ich frage den Baum um Erlaubnis (jaaaa.... :-) ) und bringe das Blatt gut sichtbar an. So.
Inzwischen haben wir uns alle wieder beruhigt. Manche Dinge muss man einfach nur verstehen, um sie akzeptieren zu können. Wenn man seine Beweggründe kennt, kann man nicht mehr wütend sein. Wir finden sein Verhalten immer noch nicht gut, aber wir verstehen es.
Und ich habe verstanden, dass es immer noch Menschen gibt, die mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Welt gehen. Ich glaub`, es gibt ganz viel tolle Menschen auf der Welt. :-)

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Freitag, 13. Mai 2011
Was will mein Verstand von mir?
Die Hunde springen wie immer begeistert bellend aus dem Auto und rennen los. Allein das liebe ich schon. Auf den letzten Metern bellen und winseln sie vor lauter Vorfreude und dann explodieren sie förmlich. Ich weiß, dass ich ihnen das eigentlich abgewöhnen müsste, oder ab-erziehen. Eigentlich müssten sie erst ´Sitz` machen und dürften dann aus dem Auto springen. Nö, find ich blöd.
Ich erfreue mich ja viel zu sehr an ihrer Begeisterung.

Schon auf den ersten Metern merke ich dass mein Verstand auf Hochtouren läuft. Tausend Dinge gehen mir durch den Kopf. Ein paar „Aufreger“ sind dabei, auch ein paar sorgenvolle Gedanken.
Manchmal habe ich das Gefühl, als wenn mein Verstand macht was er will. Ich will jetzt nicht nachdenken! Ich bin hier um Kraft und Lebensfreude zu tanken! Also. Ruhe jetzt mal!

Nahla und Monjo sind vorgelaufen, Lilly ist zurückgeblieben. Ich schließe gerade zu Marlon auf, und er schaut in Lillys Richtung. Ich glaub ja, der hat sich so ein bißchen verliebt in die Lilly. Er steht jetzt da, schaut ihr entgegen und winselt ganz leise. Seine Rute geht gaaanz langsam hin und her, ganz angespannt ist er. Als Lilly näher kommt, stürmt er begeistert auf sie zu. Lilly findet das jetzt nicht sooo toll, stoppt, wirft den Kopf in den Nacken und nimmt Drohhaltung an. Er zeigt sich beeindruckt und als er sich ein bißchen zurückzieht, spurtet Lilly los. Allerdings kommt sie nicht weit, da wartet Nahla und stoppt sie mit einem gekonnten Nackenkneifer.
Monjo steht ein paar Meter weiter, und scheint zu überlegen ob er eingreifen muss. Nee, muss er nicht. Wir laufen alle entspannt weiter.

Jetzt war ich ja glatt mal ein paar Minuten im Hier und Jetzt und mein Verstand war ruhig. Auch mal schön. Danke Hundis. Man muss sich ja mal bewußt machen in welchem Luxus ich mich bewege. Ich habe vier wunderbare Hunde und habe Zeit und Muße mit ihnen jeden Tag eine Stunde durch den Wald zu wandern. Paesmühle ist ein Paradies!
Es wäre doch schade wenn ich das alles nicht richtig wahrnehme, nur weil ich irgendwelche Gedanken mit mir rumschleppe. Da kommt mir ein Gedanke : Wenn ich über meinen Verstand nachdenke, und mich durch ihn gestört fühle Hier und Jetzt – kann ich dann mein Verstand SEIN?
Hm. Interessante Frage.

Jedenfalls scheine ich grad ganz gute Energie auszusenden, denn das Trio älterer Herrschaften die uns begegnen begrüßen meine Hunde sehr freundlich und eine Dame geht sogar in die Hocke, obwohl sie lachend vermutet, ohne Kran nicht wieder hoch zu kommen. :-)

Ist es eigentlich so, dass Reiter ihre Pferde auf der kleinen Brücke zum See stoppen und solange da stehen bleiben, bis das Pferd gekackt hat??
Gerade hat ein guter Geist die Pferdeäpfel an die Seite geschoben, da liegt auch schon wieder ein frischer Haufen, nett verteilt, auf der schmalen Brücke. Das gibt’s doch nicht, oder?
Ich halte alle Hunde vom ´Naschen` ab, und sieh an, sie hören wie ne eins.

Als wir auf dem Rückweg wieder am See ankommen, steht dort eine Dame mit Begleitung und Hund und meine vier rennen hin. Erst ist alles gut, dann wird gebellt und gezickt. Ich stehe schon an besagter Brücke und pfeife, und – zack – sind alle vier Hunde bei mir und bekommen ihr Leckerchen. Jepp! Ich bin stolz auf euch! :-)

Auf dem Rückweg überlege ich, wie dumm ich manchmal bin. (Jaaa..) :)
Es ist doch so, dass wir uns so manche wunderschöne Situation, manchen wunderschönen Tag, nur allein durch unsere Gedanken vermiesen.
Wären wir nicht glücklicher wenn wir im JETZT bleiben könnten?
Warum ist es wohl so, dass wir uns immer Gedanken und Sorgen um irgendwas machen?
Was in uns kann nicht damit umgehen glücklich zu sein?
Was ist mit meinem Verstand los, dass er sich immer was ausdenkt, was mir Sorgen bereitet?
Warum ist er so gut darin, sich Horrorszenarien auszudenken, tut sich aber schwer damit, mir zu bestätigen dass jetzt mal gerade alles schön ist. ?
Vielleicht hat mein Verstand Angst die Kontrolle zu verlieren, wenn er mich nicht beschäftigt.

Na ja, wir sind dann auch am Auto angekommen. Ich setze meine vier in den Kofferraum und teile wie immer, das Leckerchen in vier gleiche Teile. Wie immer kann Marlon nicht abwarten und stellt sich auf die Kante des Kofferraums. Während ich das Leckerchen teile sehe ich so in mir, wie Marlon die Balance verliert und aus dem Kofferraum fällt. Und ich hab das doch gerade zu Ende gedacht – DA FÄLLT ER! :-D
Ich kann hellsehen!! :-)
Er donnert gegen mein Bein und rutscht runter auf meine Füße. Da sitzt er dann leicht bedröppelt.
Und lach´ mich tot. Die Reaktion der anderen drei ist klasse. Nahla schaut ihm begeistert hinterher, Monjo tut, als wär nix gewesen, und Lilly scheint sich fremdzuschämen. Sie guckt mich an als wollte sie sagen: „Da siehste mal, was du uns angeschleppt hast! Ich sach da nix zu.“ und putzt ihre Pfote. Marlon kriegt das größte Stück vom Leckerchen. Ab nach Hause, ihr Süßen. :-)

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Donnerstag, 12. Mai 2011
Erziehung auf Augenhöhe
Tja, da sitzt er da, und ich sehe deutlich das Lächeln in seinen Augen. Oder ist es eher ein Grinsen? Auf jeden Fall völlig unpassend. Ja, oder auch nicht. Ich möchte auch am liebsten lachen. Ich bin nur Zeugin der Situation, nicht aktiv beteiligt. Also wenn der Junge spüren,fühlen,sehen kann was ich „sehe“, dann kann er nur lächeln. Die Erwachsenen die ihm da gerade einen Vortrag halten über sein schlechtes Betragen, wirken wie schlechte Schauspieler. Sie sitzen ihm mit einer Arroganz gegenüber, die ein Kristallkind nur zum Lächeln bringen kann, und sie verteidigen ihre Empörung, dass es wirklich zum Lachen ist.

Wir Erwachsenen sind ja gerne mal empört über das Verhalten der Kids. Manchmal frage ich mich: warum eigentlich?
Und: ist die Empörung nicht dann am größten, wenn wir wissen, dass sie eigentlich Recht haben?

Da sagt der 5.Klässler zur Lehrerin, nachdem sie ihn ermahnt:“Sie halten sich doch selber nicht an die Regeln!“ Uff. Hätte ich als 5.Klässerin wohl so auch nicht zur Lehrerin gesagt. :-)
Aber diese Aufregung, die sie jetzt an den Tag legt, kann ich auch nicht nachvollziehen.
Als ich sie frage, warum er das wohl gesagt hat, was ihn dazu veranlaßt hat, antwortet sie nicht.
DAS wäre aber doch jetzt das gewesen, was mich an ihrer Stelle interessiert hätte, oder nicht?
Aber das hätte bedeutet, dass sie sich selber kritisch hätte betrachten müssen. Und das fällt uns sehr schwer. Ich konnte das nicht prüfen, aber ich bin mir 100%ig sicher, dass der 5.Klässler einen Anlass für diesen Ausspruch hatte. Warum gehen wir dem nicht nach?

Dann ist da die Mutter die sich lautstark aufregt, weil der 14jährige nicht pünktlich nach Hause kommt. Er schaut sie nur an und grinst. Darüber regt sie sich natürlich noch mehr auf, und so sagt er schließlich:“Du bist doch auch nie pünktlich.“ Biiingoooo!!! :-)
Da hat er Recht. Weiß ich aus eigener Erfahrung. Sie hat Probleme mit dem pünktlich sein, und vergisst auch schon mal ganz gerne Termine komplett.

Die Mutter die sich beschwert, dass ihr Sprössling so respektlos mit ihr spricht, ist übrigens auch die, die drei Gänge weiter noch zu hören ist: „Lass deine dreckigen Finger davon!!“ „Du nervst! Halt die Klappe jetzt!!“ Klar, dass die Kleine das übernimmt und mit ihrer Mutter dann genauso spricht, und im Extremfall eine Ohrfeige dafür bekommt. Das Besondere an Kristallkindern ist nun, dass sie es trotz der Ohrfeige nicht lassen. Sie gehen das Risiko ein. Ihre Aufgabe ist es, uns auf uns und unser Verhalten aufmerksam zu machen.

Ebenso wird der 14jährige weiterhin unpünktlich sein, bis Mama anfängt nachzudenken, und der 5.Klässler wird noch den ein oder anderen Spruch machen.
Ich kann meinen Sohn nicht anmaulen weil er den Joghurtbecher nicht wegräumt, wenn ich meinen auch dauernd stehen lasse. Kristallkinder nehmen das nicht hin. Das ist anstrengend, aber auch wunderbar. Wenn man es verstanden hat.
Sie sind eigentlich nie beleidigend, aber sie sind immer deutlich in dem was sie sagen. Und sie treffen den Nagel auf den Kopf. Sie legen den Finger in unsere Wunden, sie zeigen uns, dass auch wir nicht fehlerfrei sind. Autsch. :-)

Unsere normale, antrainierte, in unserer Kindheit selbst erfahrene Reaktion ist: Empörung.
„Wie kann er es wagen, respektlos, das verbitte ich mir“
Das war so lange einfach und hatte den gewünschten Effekt, wie die Kids sich davon beeindrucken ließen. Kristallkinder fürchten aber die Auseinandersetzung nicht. Sie ziehen nicht aus Angst vor Strafe zurück. Sie sind nicht durch Drohungen ruhig zu stellen. Sie haben einen Auftrag, und den ziehen sie durch. Furchtlos und weise sind sie. Und wir sind „harte Brocken“, ganz schön stur. :-)

Wenn wir unsere Fehler zugeben entspannt sich die Situation. Sie wollen uns nicht demütigen oder „kleinkriegen“, sie wollen nur, dass wir nachdenken. Über uns, unser Verhalten, unser Leben.
Natürlich haben wir Angst, dadurch ihren Respekt zu verlieren. Wir spielen ja eigentlich nur deshalb die Perfekten, weil wir unbedingt respektiert werden wollen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass wir gerade dann, wenn wir mutig genug sind unsere Fehler zuzugeben, größten Respekt von unseren Kindern bekommen.

Wenn die Lehrerin den 5.Klässler gefragt hätte welche Situation er meint, hätte sie es ihm erklären können. Sie kann ihm erklären, dass die aufgestellten Regeln für die Schüler gelten, und wichtig sind, damit ihnen nichts passiert. Dass sie aber manchmal anders handeln muss, um die Übersicht zu behalten.
Wenn die Mutter des 14jährigen zugibt, dass Unpünktlichkeit ihr Schwachpunkt ist, kann sie mit ihm ins Gespräch kommen. Sie kann ihm erklären, dass sie sich Sorgen um ihn macht, und sie deshalb Pünktlichkeit möchte. Sie sollte ihm aber auch versprechen, selber daran zu arbeiten das in den Griff zu kriegen.

Es ist nicht so, dass wir von unseren Kids nichts erwarten dürfen ohne perfekt zu sein. Aber wir müssen mutig genug sein unsere Fehler, unsere Schwächen zuzugeben.
Wenn ich meinem Sohn sage, dass ich den Eindruck habe er sei Weingummi-süchtig ( :-) ), dann muss ich davor nicht das Rauchen aufhören. Aber ich erwähne es. Ich beginne das Gespräch damit, dass ich Suchtverhalten durchaus verstehe (und weise augenverdrehend auf die Zigarettenschachtel hin), sage ihm dann aber deutlich, dass ich erwarte dass er seinen Süßkonsum verringert.
(Daraus entstand dann übrigens ein wirklich tolles Gespräch über Menschen und ihre Süchte, aus dem ich viel gelernt habe.)
Und wenn ich möchte dass er sein Zimmer aufräumt, muss ich nicht vorher das ganze Haus putzen. Aber ich lasse mit einfließen, dass ich auch unbedingt ... und dass er jetzt bitte sein Zimmer aufräumt.
Wenn wir von unserem „hohen Ross“ herunter kommen, ist ein entspannter Umgang möglich, OBWOHL wir Erziehungsarbeit leisten. Kommunikation auf Augenhöhe. Mutig, aber machbar. Sie nutzen das nicht aus – ganz im Gegenteil. „Respekt, Alter“ :-)))

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Mittwoch, 11. Mai 2011
Selbstheilungskräfte - Lichtarbeit
Nee, so super-spirituell ist das gar nicht. Klingt nur erstmal so.
Es ist ja sogar wissenschaftlich erwiesen dass wir Menschen uns durch Gedankenarbeit selber heilen können. Im ZDF lief eine Doku über einen Pianisten der mit der Kraft seiner Gedanken einen Tumor, inoperabel, im Kopf, einfach hat verschwinden lassen! Toll! Da ziehe ich den Hut.
Es gibt tatsächlich Techniken, also Gedankenmuster, die das möglich machen.

Unsere Kinder machen das ganz selbstverständlich, wenn wir sie lassen. Meistens sind wir aber so schnell beim Doc, dass sie gar ncht die Zeit haben, es zu versuchen.
Dabei wirken Medikamente bei unseren Kristallkindern manchmal gar nicht, und oft nicht so wie erwartet. Antibiotika zum Beispiel. Ich habe schon oft von anderen Müttern gehört, dass dann noch ein anderes hinterher geschoben wird, weil die gewünschte Wirkung nicht einsetzte.

Wir können den Kids helfen indem wir sie ermutigen, sich an ihre Selbstheilungskräfte zu erinnern. Es fällt ihnen sehr leicht wenn sie Unterstützung erhalten. Eigentlich tun wir das sogar automatisch. Also, auch wir Erwachsenen erinnern uns so ein ganz kleines bißchen...
Warum pusten wir, wenn sie sich wehgetan haben? Warum legen wir automatisch die Hand auf die Stelle? Weil wir uns ganz tief im Unterbewußtsein daran erinnern, dass wir es können.
Nur tatsächlich bewußt die Hand auflegen und Heilenergie fließen lassen? Nee. Lieber nicht. Man wird auch schnell mal eingewiesen... :) Trauen wir uns nicht. Schade eigentlich.

Steffen war schon ewig nicht mehr beim Doc. Es ist wirklich so, dass er die meisten Dinge selber regelt. Manchmal von sich aus und alleine, manchmal machen wir es zusammen.
Weil Energie schwer vorstellbar ist, reden wir von Licht. Das lassen wir fließen.
Wir stellen uns vor, dass heilendes Licht in die Stelle fließt die wehtut. Man könnte jetzt genauer erklären wo das Licht herkommt, was es ist und wie genau das alles funktioniert, aber das ist eigentlich gar nicht notwendig. Es genügt das innere Wissen, DASS es funktioniert. Reicht schon.

Ich wünsche mir dass wir uns in kleinen Schritten wieder daran erinnern. Dass wir den Mut haben es zu versuchen. Kleinkinder werden plötzlich ganz ruhig und entspannt wenn man die Hand in einem Abstand von etwa fünf Zentimetern über die betroffene Stelle hält. Wenn man sich dabei gedanklich vorstellt, dass heilendes Licht fließt, kann man es sogar spüren. Warm fühlt es sich an.

Bei älteren Kindern ist es wahrscheinlich schwieriger sie wieder an das Thema heran zu führen. Ist ja erstmal uncool sowas. Mutige Eltern voran! Versuchen wir es. „Ich hab irgendwo gelesen dass....“ Dann sind wir raus aus der Nummer, und der der´s geschrieben hat ist schuld. Trotzdem ist beim Junior der Samen eingesetzt, und er wird sich gedanklich damit beschäftigen. Und sich vielleicht erinnern. Ganz viele Arztbesuche sind dann nicht mehr nötig.

Die Light-Version: wenn wir uns nicht trauen unseren Sprössling auf das Thema anzusprechen, können wir auch helfen indem wir gedanklich Licht fließen lassen. Wir stellen uns unser Kind vor, konzentrieren uns auf die Stelle des Körpers die betroffen ist, und lassen dann gedanklich heilendes Licht dorthin fließen. Es hilft wirklich!

Wenn Steffen unruhig ist, sich unwohl fühlt, aber keine spezifischen Beschwerden hat, dann stelle ich mir manchmal abends vor, sein Bett sei ein „Lichtbett“. Das sieht dann fast so wie eine Sonnenbank aus. Dann stelle ich mir vor, dass das Licht durch seinen ganzen Körper fließt und ihn ins Gleichgewicht bringt.

Lasst uns offen werden dafür! Es schadet nicht, es kostet nichts und „Versuch macht kluch“! :-))

(Erfahrungsberichte gerne an hkiwitt01@yahoo.de)

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Mittwoch, 11. Mai 2011
Das Gesetz der Anziehung - ich bin begeistert! :)
Es ist ja ein kosmisches Gesetz dass man bekommt was man aussendet. Man zieht also in sein Leben was die gleiche, oder eine ähnlich schwingende Energie hat, wie man selber gerade.
Sollte ich bisher daran gezweifelt haben – ich sehe es jetzt ein. :)

Ich war den ganzen Tag arbeiten und bin müüüde. Und auch ein bißchen genervt. Trotzdem fühle ich mich den Hunden verpflichtet, also ab nach Paesmühle. Steffen begleitet mich.
Wir gehen die ersten Schritte und Steffen fängt an zu rappen: „Herzlich willkommen im Zeckenparadies...“. Boor. Gut, somit ist schon mal klar, dass ich den ganzen Spaziergang lang an Zecken denken werde. Er wiederholt es noch einige Male und irgendwann muss ich dann auch lachen. Stimmt ja auch. Ist wirklich eine Plage. Marlon hat zwei, Nahla hat zwei, Monjo eine, und Lilly haben wir gestern eine aus dem Ohr entfernt. Ekelhaft! Wem nützen diese Biester?
Wenn sie den Vögeln als Futter dienen sollen, dann sollen die sie gefälligst auch fressen!

Als Nahla und Marlon dann vom Weg ab durch´s Unterholz streifen, meint Steffen: „Die gehen Zecken ernten.“ und lacht sich halb tot. Dann macht er mir vor, wie die Zecken sich den ganzen Tag darauf vorbereiten, dass die Frau mit den vier Zeckenbussen kommt, wie sie sich bereit machen aufzuspringen und so weiter. Wenn er es nicht so witzig machen würde, würd es mich nerven, so aber muss ich lachen. Was mich aber nervt ist sein rumgehüpfe dabei! Mannometer! Wie viel Energie hat so ein Kind?? Die Frage ist dann recht schnell beantwortet, er rutscht am Rand des Weges über die Steine und donnert richtig auf´s Knie. Wow. Das nenn` ich mal ´ne Energiebremse.
Das Knie blutet, das Kind humpelt – ausgesungen. Ruhe herrscht. Tja. :)

Ist heute internationales Joggertreffen hier? Es ist halb acht inzwischen und hier ist der Bär los. Ausgerechnet heute!! Ein Jogger nach dem anderen, Fahrradfahrer und sogar zwei Youngsters mit Roller. Ich brummel vor mich hin, bei Steffen findet eine Wunderheilung statt, er hat Spass.

Als wir am See ankommen machen wir kurz Halt und lassen die Hunde ins, bzw. ans (Lilly) Wasser und dann höre ich Hundegebell und das Klicken von Walkerstöcken. Ich rufe auf zur Eile, aber zu spät. Während wir mit Nahla, Marlon und Lilly weiterlaufen, hat Monjo den „Feind“ schon im Visier, sich hingelegt in Lauerstellung und beide Ohren auf Durchzug.
Er hört nicht! Ich pfeife und rufe – nix. Leeuute.... Echt. Man steht ja schon ziemlich dumm da wenn der Vierbeiner nicht hört, ne?! Ausgerechnet heute!!
Die Walkergruppe nähert sich mit großer Geschwindigkeit und ich finde ich habe mich genug blamiert, und rufe ihn nicht mehr. Dann ist es jetzt eben so. Die Gruppe läuft dann an uns vorbei und geradeaus, wir biegen rechts ab. Ich schnippe Monjo ans Ohr. Böser Monjo. Kein Leckerchen.
Hatte ich erwähnt, dass Steffen nur noch Spass hat? Ich weiß nicht ob der den Spaziergang überlebt. :)

Kaum ein Stück weiter frisst Lilly genüßlich Pferdeäpfel und hört ebenfalls nicht auf meine Rufe und „Aus!“ - Befehle. Was ist denn heute los?
„Wenn du gleich kotzen musst (entschuldigung, aber ich bin echt ein bißchen gereizt gerade..), dann ist das dein Problem!“
20 Meter weiter kniee ich neben ihr und meine Hand liegt beruhigend auf der sich übergebenden Lilly. Alles bestens. Kein Problem.

Von der Zusatzrunde zurück wieder am See schicke ich Nahla noch einmal ins Wasser weil sie sich ziemlich eingesaut hat. Jetzt sieht sie wieder einigermaßen aus, wir wandern weiter.
Neben dem See ist noch ein kleiner See, obwohl das eigentlich eher ein Tümpel ist. Mit viel Matsche und inzwischen auch übelriechend. Die Hunde interessieren sich NIE! Für dieses Matschloch. AUSSER HEUTE! Nahla sieht eine Ente dort sitzen und ist in Sekunden mitten drin.
Dat glaub ich jetzt nich`, ne?!
Ich breche jetzt wirklich gleich zusammen. Sie ist SCHWARZ! Und sie STINKT! Ich kann sie nur entgeistert anstarren. Mehr fällt mir nicht ein.
STEFFEN dagegen kämpft mit den Tränen. Neeeiiin, nicht weil er so unglaublich mit mir fühlt, sondern weil er sich unbedingt das Lachen verkneifen will. Aaaaaalter....

Wie gehen schweigend weiter. Schöne Natur – egal. Tolle Luft, Abendsonne, Vögel – alles pubegal. Ich möchte jetzt BITTE ohne jeden weiteren Zwischenfall nach Hause.

Auf dem Weg zum Auto fragt Steffen, ob die Hunde denn jetzt trotzdem gleich alle ein Leckerchen kriegen. „Die ess` ich alle selber.“ brummel ich. Und so kommen wir dann doch noch lachend am Auto an. (wo dann übrigens drei Pferde (mit Reiter) in unser Blickfeld geraten, und wir Nahla nur aufhalten können, indem Steffen sich auf sie wirft.) :)

Wir einigen uns darauf, dass das Universum eine wirklich verläßliche Institution ist. Du kriegst, was du aussendest. Sende hochschwingende Energie, und dir begegnen Situationen mit hoher Schwingung = schön. Sende niedrigschwingende Energie und du bekommst Situationen... - ja, eben solche wie ich heute Abend. :-)

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Lasst uns ehrlich und authentisch sein
Ehrlich müssen wir sein. Ehrlich und authentisch. Dann können unsere Kinder mit uns umgehen. Heute morgen hatten mein Mann und ich eine recht heiße Diskussion (jaaaa, auch nach 23 Ehejahren gibt es das noch... :-) ) und als ich dann in den Keller wollte um eine Flasche Wasser zu holen, kommt mein Sohn von oben runter. Er sagte ´Guten Morgen`, schaute mich an und fragte sofort: „Was ist los?“
Normalerweise antworte ich als gute Mutter (um mein Kind zu schonen), mit lieblicher Stimme und einem Lächeln auf den Lippen: „Gar nichts!“. Da ich mich aber zu Ehrlichkeit entschlossen habe, antwortete ich ihm:“Papa und ich haben Krach.“
Damit konnte er gut umgehen. In der Küche dann konnte man förmlich sehen, wie er die Energie im Raum analysiert hat, und ich war gespannt wie er sich verhalten würde. Und er hat sich ganz normal verhalten. Hat die Hunde begrüßt, und losgeplappert wie jeden Morgen. Hätte ich ihn angelogen, ihm etwas vorgespielt, wäre es für ihn viel schwieriger gewesen die Situation einzuschätzen, und er wäre zudem noch enttäuscht von meiner Unehrlichkeit gewesen.

Ebenso war es, als wir Diskussionen wegen unserem älteren Sohn hatten. Er ist 20 und hatte so ein Phase... na ja, kennen wir wohl alle.^^
Wir haben viel diskutiert, manchmal hab ich geweint, wir haben uns aufgeregt, usw.. In anschließenden Gesprächen mit Steffen habe ich ihm gesagt dass es mir Leid tut, dass er das alles so mitbekommt, und dass er sich aber keine Gedanken machen muss und so. Er hat mir dann erklärt, dass er weiß, dass wir uns Sorgen machen um seinen Bruder und dass das eben so ist, wenn man sich lieb hat. Dann hat er gegrinst und wir haben uns umarmt.

In dem Fall kann man sagen, wir können und dürfen umdenken. Nicht wir müssen umdenken.
Wir dürfen zu unseren Gefühlen stehen.Wir dürfen sie äussern, leben. Ich kann nur jedem raten, das einfach mal auszuprobieren. Lasst uns ehrlich sein zu unseren Kindern! Sie können damit umgehen! Sie schauen eh in unsere Seele.

Wenn eine Kindergärtnerin morgens im Stuhlkreis zu den Kindern sagt: „Irgendwie bin ich heute ganz traurig.“ Dann ist das für die kleinen Zwerge eine Erleichterung. Sie werden den ganzen Tag anders sein als sonst. Sanfter, rücksichtsvoller, weniger an die Grenzen gehend.
Sagt sie nichts und ist einfach nur den ganzen Tag unglücklich, gereizt und ungeduldig, werden die Kids sie noch mehr reizen als sonst, und sie (unbewußt natürlich) wirklich an ihren Grenzen entlangwandern lassen. Wie oft haben wir schon gehört: „Und ausgerechnet heute waren dann auch noch die Kinder unerträglich...“

In der Schule ist es natürlich genauso. Die Kids wissen, dass Lehrer nicht nach Schulschluss leblos in sich zusammensacken. Natürlich kommen Lehrer auch mal traurig oder wütend in die Schule. Sagt das einfach! Sagt den Kindern direkt am Anfang der Stunde ´Mir geht es heute nicht gut.`
Sie verstehen das. Man kann das auch gut mit etwas Humor würzen: „Mir geht es heute nicht gut, ich bin wütend – also Leute – ich warne euch!“ und dann ein bißchen grinsen. Sie verstehen das! Und sie werden Rücksicht darauf nehmen.

Ich arbeite zwei Tage in der Woche von halb zehn bis halb sieben in einem Geschäft und komme nur eine Stunde zur Mittagspause nach Hause. Meistens geht es mir gut, manchmal aber bin ich auch gereizt, gestresst. Das sage ich dann Steffen ziemlich direkt wenn wir uns mittags sehen. Er nörgelt ja schon mal gerne rum weil er Hausaufgaben machen soll und so weiter. Sag ich ihm aber, dass ich heute ein bißchen genervt bin, schraubt er das zurück, und oft fragt er mich sogar, was denn los ist, wer mich geärgert hat. Morgen darf er dann wieder rumnörgeln und mich reizen. :-)

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Donnerstag, 5. Mai 2011
Lehrreicher Spaziergang. Danke, liebes Universum. :))
Nööö, bis zur Bank hinten am Feld sind wir heute nicht gelaufen. Nicht, dass ich das mit den Raupen noch nicht so ganz verarbeitet hätte... Nee, es hat sich einfach nicht so ergeben. Wir sind halt vorne an der Wiese geblieben und da hatten die Hunde ja auch ihren Spass.
Übrigens bin ich auf dem Weg hierher mal krass auf die Nase gefallen. Ich habe ja schon einmal geschrieben, dass ich Eckhard Tolle lese und daran arbeite, im Hier und Jetzt zu leben.
Hmhm,ist mir heute auf dem ersten Teil der Runde wieder toll gelungen. Anstatt wahrzunehmen wie schön hier alles ist, dass die Sonne herrlich scheint, die Vögel richtig aufgeregt sind bei dem Wetter (und zu dieser Jahreszeit bekanntlich), und anstatt bewußt den Sauerstoff einzuatmen, den die Bäume mir anbieten, war mein Verstand wieder hoch-aktiv und hat mich über alles Mögliche nachdenken lassen.
Und ´zack` - war da die Wurzel, und fand mich auf dem Boden wieder. Zur großen Freude meiner Hunde natürlich. Ich war jetzt nicht ganz so begeistert, musste dann beim Weiterlaufen aber doch grinsen. Danke, liebes Universum, Hinweis verstanden. :)

Also stehe ich jetzt hier und genieße ganz bewußt die Sonne, die Freude der Hunde, und die saubere Luft. Mein Verstand meldet sich wieder:“Du weißt schon, dass du unter einem Baum stehst?“ und ich sehe vor meinem inneren Auge einige Raupen sich bereit machen zum Absprung...
Bor, ja, ich wollte auch eh weitergehen.

Als wir am See ankommen sehe ich den Alm-Öi mit seinem Hund dort stehen, und noch eine Frau, die zwei Hunde bei sich hat. Sie unterhalten sich ganz offensichtlich und werfen Stöcke ins Wasser für die Hunde. Als der Alm-Öi meine Hunde sieht, schaut er sich um und winkt mir dann ganz freundlich zu. Alter Schwede, heut´ krieg ich sie aber. Ich bin peinlich berührt, weil er so total nett ist, und ich anfangs so schlecht über ihn gedacht habe. Ich winke freundlich zurück, rufe noch ein „Hallo“ und wandere weiter. Danke, liebes Universum, ich weiß, dass ich Vorurteile hatte. :)

Ich muss jetzt wirklich lachen und stelle fest, dass ich natürlich jetzt beim Weitergehen darüber nachdenke, also ja wieder nicht im Hier und Jetzt bin. Man, ist das schwer. So ist der Spaziergang gleich zu Ende und ich habe nicht so viel Kraft getankt, wie möglich gewesen wäre. Also komme ich wieder zurück und betrachte erneut bewußt mein Umfeld.
Nahla läuft rechts vom Weg ab ins Laub und ich bleibe stehen, um ihr zuzuschauen. Weil ich einen Baum direkt vor mir habe, lehne ich mich ein wenig an ihn und versuche seine Energie zu erspüren. Als es gerade anfängt sich gut anzufühlen, sticht mir diese giftgrüne Raupe ins Auge, die ungefähr fünf Zentimeter von meiner rechten Hand entfernt ihren Weg sucht.
Ne. Komm, Nahla, raus da, ab nach Hause. Reicht jetzt. Liebes Universum, ich melde mich ab für heute, ich sag´ Bescheid wenn ich wieder da bin... :))

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Alternativen - ein anderer Weg
"In den USA wurden eine Studien durchgeführt, wie z.B. die „Talking back to Ritalin“ Studie von Dr. Peter Breggin. Er konnte beweisen, dass das Wachstum des Gehirns behindert bzw. gehemmt wird. Das Gehirn wiegt bei Kindern, die regelmäßig Ritalin zu sich nehmen weniger, als bei gleichaltrigen Kindern ohne diese Gabe. Zudem nimmt die Gehirndurchblutung um 23% ab. Diese Gefahren sind nicht zu unterschätzen.

Da die regelmäßige Einnahme von Ritalin auch zu Appetitmangel führt, werden die wichtigen Vitalstoffe, Vitamine und Mineralstoffe noch weniger aufgenommen, was zu stetig steigendem Energiemangel führen kann.
Ritalin sollte nur stark gewalttätigen und aggressiven Kindern gegeben werden.
Am besten zusammen mit einer Verhaltens- bzw. Psychotherapie für Kinder.

Naturheilkundliche orientierte Ärzte (Ärzte für Naturheilkunde) bzw. auch Psychiater/Neurologen, die für Naturheilverfahren und alternative Methoden offen sind, arbeiten bei ADS-Kindern mit folgenden Therapien bzw. Verfahren:
Traditionelle Chinesische Medizin
Biochemie nach Dr. Schüßler
Homöopathie
Kinesiologie
Entspannungsverfahren wie z.B. Autogenes Training, Muskelrelaxation
Qi Gong oder Tai Chi
Phytotherapie
Orthomolekulare Medizin
Darmsanierung
Entgiftungskur
Amalgamsanierung
Bachblüten "

Das sind also die Alternativen zur Gabe eines Medikamentes wie Ritalin. Als Entspannungspädagogin kann ich mich nur zu den erwähnten Entspannungsmethoden äussern, und sie sehr empfehlen. Allerdings nicht nur für das betroffene Kind, sondern auch und vor allem für die/den Erziehungsberechtigten.

Mein Eindruck ist, dass man den Kindern sehr helfen würde wenn man ihren Erziehungsberechtigten helfen würde. Inzwischen habe ich viele „schwierige“ Kinder und ihre EB kennengelernt und das erste was ich gefühlt habe, war die Hilflosigkeit, die Zerrissenheit, die Unzufriedenheit, das Unglück, den Stress, die Überforderung, .... der Eltern. Man muss sich bewußt machen, dass unsere Kristallkinder all diese Gefühle ihrer Eltern fühlen, bzw. ´sehen` können.

So wäre es auch ein wichtiger Schritt mit den Eltern zu arbeiten. Als ich die Ausbildung zur Entspannungspädagogin gemacht habe, war ich sehr erstaunt wie unruhig, gestresst und unausgeglichen ich eigentlich war. Das war mir nicht bewußt. Die Ausbildung hat mich sensibilisiert und nun spüre ich es sofort wenn mich etwas aus dem Gleichgewicht bringt. Ich suche nun die Schuld dafür nicht mehr in irgendwelchen Umständen oder bei anderen Menschen, sondern arbeite mit mir. Wenn man das Erwachsenen, vor allem Eltern und Lehrern (Erziehern, usw.) beibringen würde, würde das die Situation sehr entspannen. Klingt einfach – ist es aber nicht.
Zum einen wird von Erwachsenen die Schuld für den Zustand mehr oder weniger ausschließlich beim Kind gesucht. Er/sie ist es schließlich der/die aus dem Rahmen fällt.

Zum anderen fühlen wir Erwachsenen uns ja auch angegriffen, wenn einer kommt und sagt, dass wir an uns arbeiten müssen, dass wir etwas ändern müssen, dass wir FEHLER machen. Nee, das kommt nicht gut an bei uns, und wir machen zu. Das ist übrigens auch das was zu den manchmal wirklich heftigen Auseinandersetzungen mit den Kids führt. Sie weisen uns offen und ohne Umschweife auf unsere Fehler hin, und das tut weh. Wir schalten dann gerne in den „ich bin hier der Erwachsene, und du hast keine Ahnung-Modus“ und weigern uns, uns kritisch zu betrachten.

Das müssen wir überwinden. Wenn wir bereit sind, von den neuen Kindern zu lernen, wenn wir bereit sind, uns und unsere Systeme und Regeln infrage zu stellen; dann sind alle Wege offen für ein harmonisches, respektvolles und liebevolles Miteinander. Und das ist das tiefe Ziel der neuen Kinder, der Kristallkinder.

Wenn wir uns öffnen und ihnen auch einmal zuhören, wenn wir bereit sind auf sie einzugehen, wenn wir uns auf Augenhöhe begeben und nicht auf sie hinabschauen, können sie uns viel über uns selbst erzählen, können wir viel von ihnen lernen und sie werden uns mit Liebe und Respekt begegnen.

Das Ansehen der Großen beruht auf der Ehrfurcht der Kleinen. :) Jean Paul

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Ritalin für die ´neuen Kinder`
Ritalin kann folgende Nebenwirkungen haben:
Müdigkeit
Übelkeit
Appetitlosigkeit
Blutdruckstörungen
Schwindel
Erschöpfung
Depressionen
Ängste
Verdauungsstörungen
Wachstumsverzögerungen
Schlaflosigkeit
Konzentrationsstörungen
Tics
Aggressionen
verändertes Empfinden
veränderte Wahrnehmung
Magenbeschwerden
Reizbarkeit
verschwommenes Sehen

Ups. Ist das allen bekannt, die ihrem Sprössling diese Tablette verabreichen?
Den meisten ist das bekannt. Aber die Verzweiflung und der Druck von aussen ist zu groß. Unsere Kinder müssen funktionieren, müssen ins System passen. Vor allem die Schulen schaffen Druck. Irgendwann kommt der Satz „...ist nicht beschulbar“ - und dann???
Mangels Information sind Eltern auf Aussagen von Lehrkräften / Pädagogen und Ärzten angewiesen. Lasst uns endlich einsehen, dass neue Kinder im Land sind. Kinder mit neuen Ansprüchen, mit neuen Forderungen und auch mit neuen Fähigkeiten und Geschenken für uns alle.
Laut einem Nachrichtenmagazin im Fernsehen nimmt inzwischen jedes 8. Kind ein Medikament wie Ritalin ein. Das kann doch nicht der Weg sein. Wir müssen umdenken. Wir müssen unser System überdenken, anstatt die Kinder mit Medikamenten gefügig zu machen und in unser altes System zu zwängen.
Mein Sohn ist auf der Hauptschule ein mittelmäßiger Schüler. Er hat bei einem staatlich anerkannten IQ -Test ein Ergebnis von 126 erreicht, Tendenz eher höher als niedriger (lt. Institut).
Er wird hibbelig wenn er in Mathe 10 ähnliche Aufgaben erledigen soll, weil es ihn einfach langweilt. Spätestens bei der 5. macht er einen Fehler, weil er sich nicht mehr konzentriert.
Oft weiß er von Aufgaben die Lösung, kann aber nicht erklären wie er dahin gekommen ist.
Vielen Kindern geht es so. Sie haben eine sehr hohe Auffassungsgabe, werden aber nicht gefördert. Manchmal ist es zum Verzweifeln weil er eine ganz einfache Aufgabe nicht versteht, und einfach viel zu kompliziert denkt. Das wird ihm gelegentlich in Arbeiten zum Verhängnis, weil er sich dann einfach nicht vorstellen kann, dass es so einfach sein soll. Dann zweifelt er an sich, und dann ist es doch wieder nur eine vier.
Wir sind zufrieden mit seinen schulischen Leistungen weil wir wissen was so nebenbei täglich in ihm vorgeht, mit welchen Eindrücken er jeden Tag umgeht. Trotzdem denke ich oft wie schade es ist, dass wir hochintelligente, hochbegabte Kinder in unseren Schulen sitzen haben, und wir einfach nicht in der Lage sind, ihnen eine Entfaltung zu ermöglichen.
Wenn wir Ritalin oder ein ähnliches Medikament geben stellen wir unsere Kinder ruhig. Die die nicht ins System passen, werden passend gemacht. Auf Kosten des Kindes. Das macht mich sehr traurig und auch wütend.
Abgesehen von den gesundheitlichen Risiken die offensichtlich sind, werden hier auch Kristallkindern ihre Fähigkeiten genommen. Ihre Wahrnehmung wird verändert, sie werden stillgelegt. Sind wir wirklich nicht in der Lage, anders darauf zu reagieren?

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Mittwoch, 4. Mai 2011
Angriff der Killerraupen :)
„Tock“, „Tock“ - was ist denn das für ein Geräusch? Ach egal, ich sitz hier grad so gemütlich. Wir sind hinten durch gelaufen und ich sitze auf der Bank am Feld in der Sonne. Eigentlich wollte ich nur kurz Halt machen und die Hunde ein bißchen toben lassen, jetzt ist aber doch so eine Art Meditation daraus geworden. Ich hab die Augen geschlossen und die Sonne im Gesicht – schön.
„Tock“. Was ist das wohl für ein Geräusch? Ok, ich gebe auf. Öffne die Augen und schau mich um. Alles friedlich. Die Hunde schnüffeln durch die Gegend, alles ok. Ich schau auf den Stein den ich auf meinen Beinen liegen habe und sehe eine so richtig giftgrüne Raupe auf ihm sitzen. Guuut, denke ich, bis eben hatte ich ihn in der Hand, jetzt sitzt da eine Raupe. Kein Problem, nur die Ruhe.
„Tock“. Das war auf meiner rechten Schulter. Nee ne!? Da sitzt eine Raupe. Und auf dem Arm auch. Und auf meinem anderen Arm. Und auf der linken Schulter, und auf der Jacke vorne auf dem Kragen. Ganz ruhig jetzt. Autogenes Training: ´Ich bin ruhig, gaaanz ruhig.“
Ne. Bin ich nicht! Ich stehe auf und schüttel die Raupen ab. Schau auf die Bank und da sitzen noch mehr. Ich zieh die Jacke aus und hinten in der Kaputze sitzen grüne, braune, schwarze, gelbe Raupen. Die Haare! Ich fühl vorsichtig auf dem Kopf ... bor, dat is jetzt nich wahr, ne?! RAUPEN!
Ich schüttel kopfüber die Haare aus und kämme sie mit den Fingern durch. Ich weiß, dass die nix tun. Aber deshalb muss ich sie ja nicht auf dem Kopf spazieren führen!! Und dann wird es ein Schauspiel. Ich zieh das T-shirt hoch und untersuche mich, gehe noch einmal die Haare durch, schlag die Hosenbeine hoch, zieh die Schuhe aus und untersuche sie, fühle im Hosenbund... ach, und so weiter. Wenn mich einer beobachtet hat – bitte, gern geschehen.
Ziemlich zerzaust und mich unwohl fühlend trete ich den Rückweg an. Es juckt und kribbelt, und ich hab es ein BISSCHEN eilig.
Nee, liebe Natur, soo nicht. Wir können uns gerne lieben, aber bitte nach meinen Regeln...
Was mir vorher noch gar nicht so aufgefallen ist – überall von den Bäumen hängen Raupen hinunter. Bis auf Augenhöhe. An so durchsichtigen Fäden. Sag mal – grinsen die???

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Dienstag, 3. Mai 2011
ADS/ADHS oder Kristallkinder
Dass Kristallkinder unsere Aura lesen können ist klar, und damit kann man umgehen finde ich. Man kann das selber auch erlernen. Allerdings ist es manchmal nicht so einfach, mit dem umzugehen, was man dann sieht. Was einem dann wieder sehr deutlich macht, womit Kristallkinder täglich umgehen „müssen“. Inzwischen habe ich eine mediale Ausbildung gemacht und fühle Gefühle und Gedanken der Menschen denen ich begegne. Da möchte man manchmal ´auswachsen` wenn sie das Gegenteil von dem sagen oder tun, was sie fühlen.
Da unsere Kinder aber eben auch ganz normale Kinder sind, die versuchen sich in der Welt zurechtzufinden, ist es für sie manchmal sehr belastend, so viel zu ´sehen`.
Wie würden Erwachsene reagieren wenn ein Kind ihnen sagen würde „du lügst. Ich sehe dass du was ganz anderes fühlst/denkst“ ? Tja, das wäre dann wohl ein Problem. Also lassen sie es und versuchen es allein zu verarbeiten. ADS-Kinder machen den Eindruck als träumten sie den lieben langen Tag lang, aber im Inneren gehen große Prozesse vor. Zum Beispiel das Verarbeiten dieser eben beschreibenen Eindrücke. Wenn ADS-Kinder traurig und introvertiert wirken, wundert das doch nicht, wenn man das oben geschriebene verstanden hat, oder? Natürlich macht es sie traurig, wenn sie sehen dass wir nicht zu unseren Gefühlen stehen. Sie sind da ganz anders. Viele K.-Kinder ziehen sich einfach zurück weil sie sich unverstanden fühlen, und das Gefühl haben ´im falschen Film zu sein`.
Wenn man verstanden hat was in diesen Kindern vorgeht, kann man auch verstehen, dass sie manchmal einfach nur aus dem Fenster gucken müssen...

ADHS-Kinder haben einen anderen Weg gewählt. Sie macht es nervös mit Unehrlichkeit und Ungerechtigkeit konfrontiert zu werden. Wir kennen doch alle das Gefühl so kribbelig zu werden wenn wir glauben etwas keine Minute länger mit anhören/ansehen zu können.?
So geht es ihnen. Sie spüren Energien ob sie es wollen oder nicht. Wenn Mama und Papa streiten, gelangt diese negative Energie ungefiltert in das System des K.-Kindes und belastet es. Übrigens auch dann wenn der Streit nachts stattfindet, oder überhaupt in Abwesenheit des Kindes. Die Energie ist da und wird aufgenommen. Unglückliche Eltern sind eine riesen Belastung für jedes Kristallkind, weil es, auch wenn Mama tapfer lächelt, immer spürt was wirklich ist. Wer würde da nicht hibbelig werden?
Sie können nicht verstehen, warum wir Erwachsenen in einer Situation bleiben, die uns derart unglücklich macht. Sie selber sind da sehr konsequent, das habe ich schon häufig beobachtet.

Aus unserer Hilflosigkeit heraus haben wir nun also die „Krankheiten“ ADS und ADHS erfunden.
Wenn man das Umfeld dieser Kinder einmal anschaut, fragt man sich, ob wirklich mit dem Kind etwas ´nicht stimmt` oder ob es nicht vielleicht doch eher an den Menschen in seinem Umfeld liegt.
Abgesehen von vielen anderen Problemen sind viele Eltern einfach überfordert mit ihrem etwas anderen Kind und strahlen das auch aus. Die daraus resultierende Verzweiflung, Wut, Trauer empfängt das K.-Kind und reagiert darauf. Es zieht sich noch mehr zurück, oder es wird noch hibbeliger. Und was machen wir? Wir geben ihnen Ritalin.

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Und weil er ein Kristallkind ist...
...erziehen wir ihn nun quasi auf zwei Ebenen. Einerseits auf der ´er ist ein 13jähriger` -Ebene, und andererseits auf der ´er ist ein Kristallkind` -Ebene.
Mir hat es sehr geholfen zu verstehen, dass er sowohl ein ganz normaler 13jähriger ist, als auch eine Seele, die sich hier echt was vorgenommen hat.
Was sind Kristallkinder eigentlich?
Sie sind auf der Erde um uns wahnsinnig zu machen! Das ist immer das erste was mir einfällt. Sie sind tatsächlich hier und so wie sie sind, um uns aufzurütteln, uns wach zu machen und uns zum Nachdenken zu bringen. Nachdenken über unsere Systeme und Regeln und Ansichten.
Gab es nicht schon einmal eine Revolution? Die Flower-Power-Generation. Die Hippies. Die hat auch keiner verstanden. Sie standen für Liebe und Freiheit. Natürlich ist das, weil wir halt Menschen sind, etwas ausgeartet.
Auch die Kristallkinder stehen ein für Liebe und Freiheit, für Offenheit, Ehrlichkeit und Leben.
Die meisten Probleme mit ihnen entstehen weil wir ihnen nichts vormachen können. Sie spüren unsere Gefühle und Gedanken, können sie quasi lesen.
Das ist für sie deshalb schwer verdaulich, weil wir häufig A fühlen, B denken, und C aussprechen.
Das verstehen sie schlichtweg nicht. Sie wissen ja, was wir wirklich fühlen und sind enttäuscht darüber dass wir etwas anderes nach aussen tragen, ob in Worten oder Taten.

Ich habe mir inzwischen angewöhnt einfach ehrlich zu meinem Sohn zu sein, und seitdem geht es uns gut. Wenn ich traurig bin, darf er das wissen, wenn ich wütend bin, enttäuscht, überfordert, genervt, aber auch wenn ich glücklich bin, erfreut, entspannt – ich versuche nicht mehr, ihm etwas vorzuspielen, wie wir Eltern es ja gerne machen.
Und es ist viel einfacher so! Kristallkinder verstehen jedes Gefühl und können sehr gut damit umgehen. Aber mit Unehrlichkeit können sie nicht umgehen.

Wie können sie wissen was wir fühlen und denken? Sie lesen unsere Aura. Das Energiefeld das uns alle umgibt speichert sämtliche Informationen, und sie können es lesen.
Und daran können wir nicht herummanipulieren. Ja, das ist manchmal ein bißchen ärgerlich, aber wenn man sich mit diesem Gedanken erst einmal angefreundet hat, erleichtert es das Leben.

Seitdem er weiß, dass ich weiß (^^) kommt er wenn ich traurig oder erschöpft bin einfach zu mir her und nimmt mich in den Arm. Man glaubt kaum, wieviel Energie diese Kids geben können, wenn man sie läßt. Der offene Umgang mit dem Wissen sorgt auch für lustige Situationen. Auf mein gepresstes „Ich bin jetzt echt sauer“ folgt ein „Ich weiß.“ und das ganz ernsthaft. :)

Natürlich müssen dem 13jährigen Grenzen gesetzt werden und auch Kristallkinder haben Pflichten zu erfüllen und müssen Verbote einstecken. Manchmal ist das schwierig und mein K.-Kind mault.
Allerdings – auch eine wunderbare Eigenschaft – nie lange. Nachtragend sind K.-Kinder keinesfalls.
Und die meisten Grenzen/Verbote kann ich ihm erklären. Ein einfaches „Nein“ kann er nur schwer akzeptieren. Erkläre ich ihm aber warum etwas nicht erlaubt ist, ist er erstaunlich einsichtig, kann meine Gefühle und Motivation gut nachvollziehen, und hält sich an die Grenzen.
Kommunikation ist, denke ich, ganz wichtig im Umgang mit unseren Kristallkindern.
Wegen der Sache mit dem Fernseher... wir haben einen Kompromiss gefunden. Das Gerät kommt erst einmal in die äusserste Ecke des Zimmers, weit weg vom Bett. Vielleicht hilft das ja auch schon... :)

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Dienstag, 3. Mai 2011
Weil du ein Kristallkind bist
Tja, weiß ich auch nicht wie ich ihm begreiflich machen soll, dass seine Einschlafprobleme und seine Schlafstörungen vom Fernseher kommen. Mein 13jähriger Sohn ist ein Kristallkind und das ist genau das was er auf gar keinen Fall hören möchte.

Neun Wochen nach der Einschulung hat seine Klassenlehrerin ihn in einen Nebenraum der Klasse verbannt und ihn dort eine ganze Schulstunde lang schmoren lassen. Das hat mein zu der Zeit 7jähriger Sprössling mir aber nicht erzählt – nein, so sind diese Kids nicht. Er saß dann eines Abends mit verschränkten Armen im Bett und fragte:“Mama, wenn ich jetzt nicht einschlafe, dann wird doch nicht Morgen, und dann brauch ich nicht zur Schule, oder?“
Unter Tränen hat er mir dann davon erzählt, und dann hab ich auch von anderen Müttern gehört, dass deren Kinder zu Hause erzählen, der S. täte ihnen leid, die Lehrerin mag ihn nicht.
Wir haben dann nach einigem Trara die Klasse gewechselt, aber ich habe mir natürlich Gedanken gemacht. Er war wirklich irgendwie anders.
Die ganze Erziehung lief schon damals anders als bei meinem älteren Sohn (inzwischen 20).
S. konnte man schon mit 7 nicht mit Zimmerarrest treffen. Habe ich ihn auf sein Zimmer geschickt, hörte ich ihn nach 2 Minuten singen und spielen – nicht weinen und auf Mama schimpfen. Später kam er dann wieder runter und sagte ganz ernsthaft, wie toll das mal wieder war, so ganz in Ruhe im Zimmer zu sein und zu spielen.
Bekam er Zusatzaufgaben als Strafarbeit in der Schule, hat er hinterher gesagt, dass er es jetzt richtig toll kann, und dass das eigentlich eine gute Sache war mit den Zusatzaufgaben.
Da kann ich die Lehrerin schon irgendwie verstehen (obwohl die Maßnahme wegsperren natürlich nicht zu entschuldigen ist). Es ist wirklich nicht einfach damit umzugehen, wenn man einem 7jährigen nicht beikommen kann, wenn man ihm nicht „drohen“ kann.

Jedenfalls habe ich mich in der Zeit danach um das Thema bemüht. Was ist los mit meinem Kind?
„Zufällig“ (ich glaub ja nicht an Zufälle) bekam ich ein Buch über Indigo-und Kristallkinder in die Hand, und dann auch gleich himmlische ´Begriffshilfe`.
Abends lese ich das Kapitel in dem beschrieben wird, dass Kristallkinder sehr sensibel sind und ihr Körper sehr empfindlich auf Chemikalien, Waschmittel oder sonstige Faktoren reagieren kann, und am nächsten Tag beobachte ich meinen Sohn wie er die Schildchen aus seinen Hosen schneidet.
Auf die Frage warum er das macht, antwortete er, dass die so jucken und dass er schon kleine Pickelchen dort hätte.

Als wir später über die Lehrerin sprachen erklärte er mir, dass diese eigentlich nur unglücklich sei, dass das also eigentlich gar nichts mit ihm zu tun gehabt hätte, dass sie ihn so behandelt hat.
Weitere Erklärungen dazu bekam ich leider nicht.
Eines Abends hörte ich ihn in seinem Zimmer reden. Also sich richtig unterhalten, nur dass ich immer nur seine Stimme hörte, und keine zweite.
Als ich vorsichtig ins Zimmer ging, erschrak er und grinste dann in eine Ecke seines Zimmers.
Auf die Frage mit wem er gesprochen hätte, sagte er ganz selbstverständlich:“Mit meinem Engel.“
Ok, das hatte zur Folge dass ich mir einen ganzen Stapel Bücher zulegte und mich sehr sehr intensiv mit der Thematik beschäftigte und beschäftige.

Inzwischen weiß ich ganz viel über Kristallkinder und S. hat mir viel beigebracht und präsentiert. Aktuell muss ich aber jetzt darüber nachdenken, wie ich ihm begreiflich mache, dass die Strahlen die von Elektrogeräten ausgehen ihn am Einschlafen hindern. Mal schauen was mir dazu einfällt. :)

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Sonntag, 1. Mai 2011
Friedlicher Wald
Wir sind ganz alleine in Paesmühle; meine Hunde und ich. Es ist schon nach 19.00 Uhr und die tiefstehende Sonne verzaubert den Wald regelrecht. Auf einmal fällt mir auf wie viele Blätter die Bäume schon haben. Frisches, saftiges Grün. Mächtig und kraftvoll sehen sie aus, mit ihren Kronen.

Abends hat der Wald eine ganz besondere Ausstrahlung. Ich brauche nur meine Hände zu öffnen, schon spüre ich die Energie die von allem ausgeht. Meine Hände kribbeln und große Freude breitet sich in mir aus.

An dem umgekippten Baum machen wir Halt und ich höre dem Wald eine Weile zu. Endlich können die Bäume wieder rauschen. Sie wiegen sich im Wind und für einen kurzen Moment stelle ich mir vor, sie könnten mir ihre Geschichten erzählen.
In dieser Abendstimmung sind auch die Vögel leiser als morgens. Sie sind noch aktiv, aber irgendwie verhaltener als am Tage. Übrigens sind auch meine Hunde ganz anders als sonst. Als spürten sie die besondere Stimmung, toben sie nicht, sondern sitzen links und rechts von mir.

Schön alles. So friedlich. Die Abendsonne die durch die Bäume scheint, das Rauschen der Baumkronen, das sanfte Zwitschern der Vögel und meine Hunde an meiner Seite.

Obwohl mein Verstand sofort „Alarm“ schreit, nehme ich einen Stein in die Hand und versuche seine Energie zu erfühlen. Einige Male muss ich meinem Verstand erklären dass alles in Ordnung ist, und ihn bitten mal eine Pause zu machen. Dann kann ich es fühlen. Der Stein ist recht groß, seine Energie kommt eher schwach bei mir an. Ich nehme einen kleinen weißen Stein in die Hand und kaum liegt er in meiner Handfläche beginnt es zu kribbeln. Heiß fühlt es sich an, und es wird so intensiv, dass ich ihn lieber wieder an seinen Platz lege.
Nahla findet offensichtlich, dass er dort nicht richtig liegt. Sie nimmt ihn ins Maul und trägt ihn ein paar Meter weiter. Auch gut.

Langsam wird es dunkel und wir sollten uns auf den Heimweg machen. Ich halte noch einige Male an verschiedenen Bäumen an und erspüre ihre Energie.
Wenn man sich einem Baum langsam mit den Händen nähert, kann man plötzlich einen leichten Widerstand spüren. Das ist seine Aura, sein Energiefeld. Manche Bäume fühlen sich kalt an, manche ganz warm. Wenn man die Hände nur einige Zentimeter von der Baumrinde entfernt an den Baum hält, wird es ganz intensiv und ich fühle mich dann mit dem Baum sehr verbunden. Das ist ein sehr schönes Gefühl, und ich kann es nur empfehlen. Einfach mal ausprobieren.
Allerdings vorher den Verstand bitten, mal kurz Pause zu machen... :)

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Samstag, 30. April 2011
Begegnungen 3
Bor, Leute, also ehrlich. Bin ich das jetzt gewesen? Ist man eigentlich automatisch der !Horst! wenn man vier Hunde hat? Ich hör´ die Frau immer noch: „Tja, selber Schuld..“ und so weiter.
Was selber Schuld? Ich hab´ gar nix gesagt! Und ausserdem hätte die Frau hinterm Baum, und auch das Paar mit dem „Azubi-Hund“ ja mal was sagen können.

Als wir von der Extrarunde über die Wiese wieder zurück kommen, hockt da eine Frau hinter einem Baum. Sie schaut uns zu, sagt aber nichts. Gut, denke ich, ich mach´ ja auch manchmal seltsame Dinge – sie hockt halt da hinterm Baum. Vielleicht wartet sie auf Kinder die sie erschrecken will. Oder so.
Als wir wieder auf dem Weg sind kommt uns ein Paar mit einem Hund entgegen, der auf seinem Geschirr „AZUBI“ stehen hat. Das fand ich witzig, und habe die Leute auch darauf angesprochen. Wir haben kurz gelacht, uns zugenickt und sind jeweils weiter gegangen.
Dann kommen wir um die Ecke und sehen uns einer ganzen Armee verbissen schauender Hundebesitzer gegenüber, die ihre wirklich großen Hunde an wirklich kurzen Leinen krampfhaft auf ihrer linken Seite halten wollen. Die Hunde von Schäferhund bis Dogge, frustriert bis gereizt.

Tja, meine süßen freiheitgewohnten Vier stürzen sich natürlich fröhlich schwanzwedelnd und neugierig in die geordneten Reihen und sorgen für Unruhe.
Einer bellt, Monjo und Lilly antworten und so ergibt ein „Wort“ das andere.
In einer kurzen Bellpause frage ich die einzig ansprechbare Frau, ob ich lieber ausweichen soll
und sie antwortet leicht gereizt, dass das wohl besser wäre.
Lilly und Monjo unterhalten sich eigentlich ganz gut, ich rufe sie aber zu mir her (Nahla und Marlon brauche ich nicht zu rufen – sie kleben bereits an meinem Hosenbein) und dann kommt es doch noch zu einer brenzlichen Situation. Die Dogge mit einer echt genervten blonden Frau am anderen Ende der Leine, mag Monjo nicht, und schnappt nach ihm. Kampferprobt macht er sich klein und tritt den geordneten Rückzug an. Lilly hat längst 5 Meter Abstand, bellt aber vorsichtshalber bedrohlich. Nun wäre eigentlich alles gleich vorbei gewesen, wenn die Dame ihre Dogge hätte halten können. Aber gegen dieses Kraftpaket hat so ein zartes Persönchen keine Chance.
So erwischte das Hündchen Monjo doch noch leicht im Nacken.
Inzwischen waren wir einige Meter weg, aber sie schimpfte immer noch. Ich wäre das selber Schuld. Was denn? Dass sie ihren Hund nicht halten kann?
Ich sehe so etwas gar nicht so dramatisch. So wie wir nicht jeden Menschen mögen, mögen Hunde auch nicht jeden Artgenossen. Und Monjo hat halt etwas zu spät den Rückzug angetreten.

Natürlich sagte eine der Damen, ich sollte meine Hunde gefälligst anleinen.
Bingo.
Klar. Weil die jetzt beschlossen haben, wir legen die heutige Lektion mal nach Paesmühle, müssen wir alle unsere Hunde anleinen.
Liebe Hundeschulenbesucher, es gibt so wenig Möglichkeiten Hunde frei laufen zu lassen. Müssen wir uns das Fleckchen Erde jetzt noch gegenseitig madig machen, indem wir uns anmaulen?
Reicht es nicht, dass wir unsere Vierbeiner gegen Jogger, Radfahrer und Menschen im beigen Sonntagshös´chen verteidigen müssen?

Meine Hunde kommen zu mir wenn ich pfeife. Aber manchmal erkenne ich die Situation auch etwas spät, oder sie hören mich nicht weil sie bellen, oder sie haben einfach so eine gewisse Zeit nötig um zu reagieren ODER die Hundeschulenarmee steht einfach direkt hinter einer ABBIEGUNG!!

Da konnte man nichts machen.
Die Frau die am Baum hockte (und nicht auf Kinder, sondern auf eben die Hundeschulhunde gewartet hat), hätte etwas sagen können. Oder das Paar mit dem „AZUBI“-Hund.
Nee, keiner sagt was, wir prallen aufeinander und ich heiß` !Horst!. Schön.

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Mats und Franzi und die Bäume
Als wir am See ankamen sahen wir eine Mutter mit ihren beiden Kindern, und ich hörte die Tochter fragen, wann Papa endlich fertig sei. ? Was macht der wohl? Ein Baumhaus bauen? Den Drachen aus dem Baum holen? Pinkeln??
Dann zeigte mein Sohn nach oben auf den Hügel, und an einem Baum stand Papa. Es war nicht zu erkennen was er dort macht, aber er sah angestrengt aus. Wir sind dann rechts hoch gelaufen und uns wurde klar war Papa macht. Dort im Baum ist dick und breit „MATS“ eingeritzt, und wir ahnen, dass dort oben Töchterchen verewigt wird.
Wir hocken uns hin und legen unsere Hände auf die Stelle. Vielleicht können wir dem Baum ein wenig helfen.
Als wir wieder an der Stelle vorbei kommen ist die Familie weg und wir schauen uns Papas Werk an. „FRANZI“ ist in großen Buchstaben in den Baum eingeritzt.
Obwohl es noch recht kalt ist, kratzt mein Sohn ein wenig Erde zusammen und packt sie auf die Stelle. Vielleicht hilft das dem Baum zu heilen.
Ich hatte diese Familie noch nie vorher in unserem Wald gesehen. Jetzt waren sie da, und hinterlassen zwei verletzte Bäume. Papa war sicher stolz auf sein Werk.
Hat er ausgesucht welchen Bäumen das angetan wird, oder die Kinder selber?

Warum sind wir so?
Wie schön wäre es für die Kinder, wenn Mama und Papa ihnen gezeigt hätten, dass Bäume leben.
Dass sobald die ersten Sonnenstrahlen ihre Wärme verbreiten, die ersten Knospen kommen.
Zeigt ihnen, wie stark und wunderbar die Wurzeln der Bäume sind, und dass Bäume mit der Erde verwurzelt sind, um in den Himmel ragen zu können.So wie wir unsere Wurzeln nicht vergessen dürfen, wenn wir großes Vorhaben.
Lasst sie den Baum fühlen. Ihn umarmen und seine Stärke und Verlässlichkeit fühlen.
Lasst sie sich mit den Händen langsam nähern und seine Aura fühlen. Dieses leichte Kribbeln, mal warm , mal kalt.
Lasst sie ihre Hände an einen Baum legen und die Augen schließen. Der Baum nimmt sie mit auf eine wunderschöne Reise, und gibt spürbar Energie und Lebensfreude.
Und wenn man sich mitten in die Baumgruppe hinten am Feld stellt, wird einem schwindelig weil soviel Energie von den Bäumen ausgeht.
Ganz viele Bäume haben Gesichter. Wenn man sie bewußt anschaut, kann man sie gut erkennen. Manche sehen schaurig aus, manche sehr lustig.
Wenn man sich mit dem Rücken an einen Baum anlehnt, kommen einem ganz viele Ideen, was dieser Baum wohl schon alles erlebt und ´gesehen` hat. Jedes Kind erzählt die Geschichte, die der Baum ihm ´erzählt`.

Das sind Erlebnisse und Gefühle die Kinder ein Leben lang nicht vergessen, und die ihre Einstellung zur Natur, zum Leben positiv beeinflussen. Der eingeritzte Name ist schnell vergessen. Nur der Baum ist für immer gezeichnet.

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Begegnungen 2
Voller Vorfreude stürmen die Hunde den Hügel runter Richtung See. Ich seh das so gerne!
Nahla mit kraftvollen großen Sprüngen, Marlon hüpft fröhlich hinterher, und Monjo versucht bei aller Eile trotzdem auszusehen wie ein imposanter Rüde. Lilly tippelt neben mir her – immer mit der Ruhe – und vor allem nicht dreckig machen.

Die Joggerin macht entsetzt einen Schritt zur Seite, schaut erst die Hunde, dann mich strafend an,dann wieder auf ihre Uhr. Die Hunde finden sie gar nicht so interessant wie sie vielleicht dachte und laufen zu dem Mann der auf der Bank sitzt.
Die Joggerin gönnt uns einen weiteren abfälligen Blick und macht ein paar Dehnübungen.
Ziemlich gut sieht sie aus. Perfektes Outfit, perfekte Figur, perfektes Equipment. Nur an der Ausstrahlung hapert´s ...
Wenn man bedenkt dass sie gar nichts gesagt hat, hat sie eine Menge gesagt.
Das Entsetzen über die Hunde (die sich ihr gar nicht genähert haben), die Blicke die wir abbekommen haben, ihr ganzes Verhalten. Die Blicke auf die Uhr, das Einstellen von irgendwas an ihrem Handgelenk - da ich viel Phantasie habe, läuft in meinem Kopfkino gleich ein ganzer Film ab. Sie hetzt top gekleidet von einem Termin zum anderen, das Handy am Ohr, das Laptop unterm Arm. Als sie wieder einen Knopf an ihrem Handgelenk drückt und weiterjoggt, hinterläßt sie ein seltsames Gefühl bei mir. Wie ich so dastehe mit meinen Paesmühle-Schuhen, meiner angedreckten Paesmühle-Spaziergeh-Jeans und der Paesmühle-Jacke mit den stinkenden Leckerchen in der Tasche, zusammen mit den Kackbeuteln übrigens.
Ich find mich grad nicht so toll, ehrlich gesagt.
Ich schau ihr noch nach, dann geh ich zum See um für Nahla ein paar Stöckchen ins Wasser zu werfen.
Der Mann auf der Bank lächelt mir zu und freut sich sichtlich über das Herumtollen der Hunde.
Er ist etwa so alt wie ich, denke ich. So Mitte 40. Auch irgendwie komisch, dass ein Mann Mitte 40 am Vormittag hier auf der Bank sitzt und auf den See schaut. Müsste der nicht eigentlich mit Handy und Laptop von einem Termin zum anderen....?
Aber er hat eine tolle Ausstrahlung. Er schaut uns lächelnd zu, freut sich, dass Nahla und Marlon immer mal wieder zu ihm laufen und er wirkt so – zufrieden irgendwie. Mir geht es schon wieder besser und ich hab die Joggerin und ihre Blicke fast vergessen.

Irgendwann steht er auf, lächelt mich an und verabschiedet sich. Ich schau auch ihm nach und bin etwas sprachlos und betroffen. Das Laufen fällt ihm sehr schwer, er zieht ein Bein nach und muss das andere immer so im Kreis führen damit er es nach vorne bekommt. Ein Arm hängt kraftlos hinab und ehrlich – er hat wahnsinnige Mühe vorwärts zu kommen.
Schlaganfall. Denke ich. Und bin echt sprachlos.
Er ist noch nicht sehr weit gekommen, ich kann ihn immer noch sehen,und muss mich erstmal setzen. Auf der einen Seite bin ich natürlich betroffen, weil er offensichtlich in meinem Alter war.
Wie glücklich kann ich sein, dass es mir so gut geht.

Aber vor allem bin ich fasziniert von seiner Ausstrahlung!
Er wirkte so zufrieden und mit sich im Reinen. Freundliche Blicke und ein Lächeln auf den Lippen.
Mir fällt das Buch von Eckart Tolle ein. ´Die kraft der Gegenwart`. Ganz im Hier und Jetzt leben.
Was mir so schwerfällt, hat er offensichtlich verstanden. Er wirkte tatsächlich so, als sei er nur in dieser Situation mit seinem Denken und Fühlen. Kein bedauernder Gedanke an die Vergangenheit, kein sorgenvoller Gedanke an die Zukunft – nur Hier und Jetzt.
Und Hier und Jetzt war schön.
Wow. Wieder was gelernt. Danke.

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