Dienstag, 28. Oktober 2014
RP-online Bericht setzt Erinnerungen frei (Seelenvereinbarungen)
Die RP online hat ein Foto von dem Auto, das heute Morgen
den 11jährigen erfasst hat. Er wollte die Straße überqueren
um seinen Bus noch zu bekommen und hat das Auto übersehen.
Rettungshubschrauber; aber sie konnten nichts mehr für
ihn tun. Die 25jährige Fahrerin kam mit Schock ins
Krankenhaus.

Ich sitz da und kann nicht aufhören, das Auto anzustarren.
Der Kühler, die Haube...man sieht genau, wo es den Jungen
erfasst hat.
Meine Gedanken schlagen Purzelbäume und mich überkommt
tiefe Trauer für einen Moment.

Sofort kommen die Erinnerungen hoch; die Gefühle, als
man uns mitgeteilt hat, dass unser Sohn gestorben sei.
Und ich ahne, was in den Eltern des Jungen jetzt vorgehen
mag.
Machen sie sich Vorwürfe?
Vielleicht sind sie zu spät aufgestanden und er war deshalb
so in Eile. Vielleicht gab es Streit und die letzten Worte,
die der Junge von seiner Mum gehört hat, waren Worte
des Streits?
Oder sind beide Eltern arbeiten und er ist zu spät los, weil
er getrödelt hat?
Vielleicht war aber auch einfach nur alles wie immer und
er war mit seinen Gedanken schlichtweg woanders.

Ich erinnere mich an den Anruf aus dem Krankenhaus
Oldenburg, dass unser Sohn mit dem Krankenwagen nach
Bremen gebracht würde, es stünde sehr schlecht um ihn.

Wie war das heute Morgen?
Hat die Mutter die Sirenen gehört?
Standen dann zwei Polizisten vor ihrer Haustüre und haben
gebeten herein kommen zu dürfen?
Oder hat ein Bekannter alles gesehen und hat sie angerufen?

Der Tag heute wird den Eltern immer, bis ins kleinste Detail,
im Gedächtnis bleiben.
Jedes Wort am Morgen, jeder Blick, alles ist von nun an
in Stein gemeißelt.
Sie werden immer wieder durchgehen, was hätte anders
laufen müssen, damit es nicht passiert.
So war es bei uns.
Und immer wieder in den ersten Tagen danach diese
Sekunden des absoluten Begreifens. Zehntelsekunden
des "Klarsehens" - was passiert ist und was es bedeutet.
Dann zurückfallen in diese Art Trance, in die Leere, die
weniger schmerzhaft ist.

Dann immer wieder die Frage nach dem WARUM.
Warum? Warum ist das geschehen? Warum er? Warum wir?
Warum passiert so etwas?
Das geht dann über in Wut. Wut auf Gott. Wut auf sich
selbst, Wut auf den Partner, Wut auf die Autofahrerin,
Wut auf Gott.
"Warum hast du uns unser Kind genommen?"

Dieser Verlust ist nicht zu beschreiben und derart
schmerzhaft, dass es keine Worte gibt.

Es ist einfach alles völlig egal von nun an. Alles Leben
verblasst.
Warum dreht die Welt sich einfach weiter? Ein tiefer Schrei
im Herzen... WARUM macht ihr alle einfach weiter, als
sei nichts passiert?
Einsamer kann ein Mensch sich nicht fühlen, als in den ersten
Tagen nach solch einem Verlust.

Ich bin mit ganzem Herzen bei den Eltern und auch bei
der Autofahrerin. 25 Jahre; auch sie wird das ihr ganzes
Leben mit sich tragen.
Im Augenblick ist den Eltern nichts weiter als Kraft zu
wünschen. Man dreht fast durch bei dem Gedanken daran
und das Betreten des Zimmers ist eine Qual und Erfüllung
zugleich. Der Schlafanzug riecht nach ihm. Trost und
Qual...

Wenn die Eltern gläubig sind, wünsche ich ihnen, dass sie
Trost durch die Kirche, durch Gott finden.
Mein Glaube war zu der Zeit nicht stark genug, ich hatte
einfach nur Wut auf Gott und seine irdischen Vertreter.

Ich habe ein Jahr nur funktioniert für unser zweites Kind.
Mit drei Jahren war er zu klein um zu verstehen was
passiert war, aber das seine Eltern traurig sind, hat er
sehr wohl verstanden.

Nach einem Jahr haben wir dann langsam ins Leben zurück
gefunden, aber die Wut, das Unverständnis, die Ohnmacht
hatten uns jahrelang im Griff.

Etwa zehn Jahre nach den Geschehnissen traf ich dann
eine Frau, die mir eine andere Perspektive auf alles
geschenkt und damit meine Seele von diesem Trauma
befreit hat.
Die spirituelle Perspektive.

Ich gebe es so weiter, wie es meine Wahrheit ist.
Möge sich jeder das davon nehmen, was sich gut für ihn
anfühlt und wahr. Vielleicht hilft es, schaden wird es auf
keinen Fall.

Wir sind Seelen, die mehrere Leben auf dem "Lern-
Planeten" Erde leben. Noch in der Geistigen Welt
befindlich, suchen wir uns unser nächstes Leben sorgsam
aus. Wir wählen aus unserer Seelenfamilie unsere Eltern
aus, unsere Geschwister, usw. und wir wählen Lektionen
aus, die wir in diesem kommenden Leben "abhaken"
möchten. Es gibt viel zu lernen in der Dualität (Gut&Böse/
Hell/Dunkel, usw.) auf der Erde. In der Geistigen Welt
kennen wir nur Liebe.
Wir treffen auch Abmachungen mit anderen Seelen, die
uns helfen sollen, unsere Lektionen zu erfahren.

Wenn ich zum Beispiel in diesem Leben lernen möchte
zu vergeben, werden mir Situationen, Menschen begegnen
die mir weh tun.
Möchte ich lernen los zu lassen, werde ich in Situationen
geraten, in denen ich von Partnern/Freunden verlassen
werde.
Möchte ich lernen für mich einzustehen, mich zu wehren,
werde ich immer wieder in Situationen geraten, die das
notwendig machen, bis ich endlich handele.
Und so fort...

Und so war auch unser Verlust des Sohnes Teil einer
Abmachung und so ist auch das was heute Morgen geschehen
ist, Teil einer Abmachung.
Unser Sohn ist eine recht junge Seele zu diesem Zeitpunkt
gewesen und er wollte die Erfahrung "Geburt/Tod" zügig
machen. Er hat uns als Eltern dafür ausgewählt, weil
wir auf Seelenebene einverstanden waren, ihm diese
Erfahrung zu ermöglichen.
Zugleich war es für uns die Möglichkeit das Loslassen
zu lernen.
Und es war, wenn auch erst Jahre später, der Anlass
bewusster durchs Leben zu gehen und die Sinne für
Dinge zwischen Himmel und Erde zu schärfen, die man
nicht in der Schule lernt.

Natürlich haben wir unseren freien Willen jederzeit und
wir als junge Familie hätten auch daran zerbrechen können.
Geplant war das aber nicht.
Es gibt auch spirituell gesehen dann zwei Wege.
Wir haben es verstanden, akzeptiert, leben gut damit
und machen durch diese Tragödie jetzt wunderbare
Erfahrungen auf dem spirituellen Weg.
Ich sage - wir sind daran gewachsen.

Wenn man daran zerbricht, nicht ins Leben zurück findet,
einfach nicht loslassen kann, immer weiter darunter leidet,
ist auch das eine Lektion.
Man wird dann beobachten können, dass immer wieder
Menschen in unser Leben treten, die einen Ausweg
aufzeigen, die versuchen uns eine andere Perspektive
zu geben, die uns ein Laternchen hinhalten in unserer
Dunkelheit.
Wenn man das bemerkt, ist auch das eine wunderbare
Art zu wachsen. Und die Gewissheit, das alles einem
Plan folgt.
Wenn ich aber meinen freien Willen dazu nutze, all
diese Hilfsangebote links liegen zu lassen, dann ist eben
das mein Weg und ich lerne die Lektion in einem
späteren Leben.

Dabei hängt immer alles zusammen. Auch für die Menschen
die uns helfen wollen, ändert sich durch unsere Entscheidung
vieles. Zerbricht die Mutter des 11jährigen Jungen an
dem Geschehenen, wird auch ihre Mutter sehr darunter
leiden und das Geschwisterkind und der Partner, usw..

Wird sie es irgendwann akzeptieren können und verstehen,
wird das Leben für alle eine ganz andere Wendung nehmen.

Wir hier können heute entspannt über das sprechen was
passiert ist. Alle miteinander und auch nach aussen.

Ich wünsche das den Eltern des Jungen von Herzen.

Wenn wir verstehen können, das wir Lichtwesen sind,
Seelen, die hier auf der Erde Erfahrungen machen wollen, dann
verstehen wir auch, dass wir nicht nur gute Erfahrungen
machen möchten. Wir müssen "schlecht" erleben, um
"gut" begreifen zu können. Es muss die Dunkelheit geben,
damit wir Licht als Licht erkennen und schätzen können.

Ich weiß, es ist arg spirituell, aber ich glaube daran, dass
alle für immer verbunden sind und dass wir unsere lieben
Verstorbenen in der Geistigen Welt (im Himmel) wiedersehen.
Und jetzt wird´s richtig arg - der ein oder andere Verstorbene
kommt uns ja hier besuchen, um zu schauen wie es uns geht.
Und sie möchten losgelassen werden, weil es ihnen ja gut
geht, dort wo sie jetzt sind... Jaaaa, reicht jetzt, ne?! :-)

Wir sehen uns alle wieder! Ist das nicht schön? :-)
Und da, wo wir uns dann alle wiedersehen, mögen wir auch
die, denen wir hier auf der Erde nicht so gut aufs Fell
gucken können. Ich glaube daran. Du wirst beim Lesen
spüren, was sich für dich richtig anfühlt und was nicht.

Der Verstand ist überfordert, er sucht ja nach Schubladen
im Hirn, in die das alles reinpasst. Wird er nicht finden,
also meldet er sich ab. :-)
Horch auf dein Herz, auf dein Bauchgefühl.
Da sitzt wahre Weisheit. :-)

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