Montag, 23. Mai 2011
Erziehung - mehr Gefühl bitte!
lightnings, 11:35h
Ich stehe mitten im Zimmer meines Sohnes und lasse es auf mich wirken. Ich achte auf Gefühle die bei mir ankommen und auf Gedanken die entstehen. Ich schaue mich um, als wäre ich das erste mal hier im Zimmer. Ganz langsam, sehr bewußt und still.
Manchmal zieht es mich in die eine Ecke, mal in die andere. Ich setz mich auf sein Bett, stelle mich an sein Fenster oder an den Schreibtisch. Welche Gefühle, welche Energien sind hier?
Man muss nicht sonderlich spirituell sein um das zu tun. Interesse und Liebe für den Junior reichen aus. Es gibt viel zu entdecken. Dabei rühre ich nichts an, untersuche keine Schubladen oder so (neee, wirklich nicht^^) - es geht nur ums Fühlen. Wie fühlt sich sein Zimmer an?
Das ist eine wunderbare Art etwas über ihn zu erfahren. Zu fühlen, wie es in ihm aussieht, was ihn beschäftigt, wie er sich fühlt.
Oft spüre ich Freude in mir aufsteigen, muss lächeln, schöne Gedanken, Erinnerungen an schöne Situationen kommen hoch, ich fühle mich gut.
Manchmal werde ich aber auch traurig oder unruhig. Dann setze ich mich gemütlich hin und versuche möglichst wenig zu denken, nur zu fühlen. Es ist nicht selten, dass ich nach einiger Zeit weiß was ihn beschäftigt, was ihn vielleicht traurig macht. Die Gedanken kommen ganz von selbst, wenn man sich die Zeit nimmt.
Ich kann das wirklich sehr empfehlen. Bitte nichts untersuchen, nichts durchsuchen. Nur einfach hinsetzen und abwarten welche Gefühle und Gedanken kommen. Später kann man die gewonnen Eindrücke dann in ein Gespräch miteinfließen lassen und dem Junior erstaunlich nahe kommen.
Manche Eltern berichten dass sie einfach nicht mehr an ihren Junior herankommen, dass sie nicht mehr wissen, wer er ist. Besonders in der Pupertät, wenn Junior selbst nicht weiß wer er ist, entwickelt es sich oft so. Die Türen sind zu, Gespräche unerwünscht, kennen wir alle.
Nutzen wir also unser Gefühl!
Wenn er vorm PC sitzt, vorm Fernseher, vor den Hausaufgaben, oder einfach vor Ihnen und sie herausfordernd ansieht – nutzen Sie ihr Gefühl. Lassen Sie sich auf ihn ein. ´Erfühlen`Sie ihn.
Und auch wenn es beim ersten Versuch nicht klappt, bleiben Sie dran. Es wird. Es werden Gefühle und Gedanken kommen. Nehmen Sie sich die Zeit. Er wird ihnen ´senden` was er nicht aussprechen kann. Garantiert.
Wenn mein Sohn Hausaufgaben am Küchentisch macht, setze ich mich gerne in seine Nähe (nicht frontal gegenüber!) und schaue ihm zu. Ich starre ihn nicht an, das würde er merken und ablehnen. Ich schaue in seine Richtung, vielleicht sogar ein bißchen an ihm vorbei. Dann bemühe ich mich um einen ruhigen Verstand, also möglichst wenig eigene Gedanken. Und nach einiger Zeit kann ich fühlen wie er sich fühlt. Manchmal kommen mir plötzlich Worte oder Gedanken in den Sinn, die mit mir nicht in Zusammenhang stehen können – das kommt dann von ihm. Wenn ich zum Beispiel plötzlich den Namen eines Freundes im Kopf habe, frage ich danach. Nicht selten kommt dann: „Bor ja,...“ und eine Geschichte. Oder ich habe plötzlich das Bedürfniss ihn in den Arm zu nehmen.
Dann gehe ich natürlich nicht hin und tue das, sondern stelle mich zu ihm und lege ihm nur meine Hand auf die Schulter oder den Rücken. Oft steht er dann auf und wir umarmen uns.
Kleinere Kinder sind problemlos auf diese Art zu erreichen. Wenn sie vertieft sind in ihr Spieloder auch wenn sie schlafen. Einfach mal die Zeit nehmen und sie ´gedankenverloren` anschauen.
Auch wenn unsere pupertierenden Teenager uns verschlossen gegenüber stehen – ihre Herzen können wir erreichen. Mit unseren Herzen. Das sollten wir nutzen, die Zeit sollten wir uns nehmen.
Auch Lehrer können im Klassenzimmer ein „Sorgenkind“ auf diese Weise erreichen. Wenn die Kids arbeiten einfach mal auf ihn einlassen, und schauen was an Gedanken oder Gefühlen kommt.
Meistens sind es Worte die einem dann plötzlich in den Sinn kommen, mit etwas Übung werden ganze Geschichten daraus. Vielleicht sendet er Angst, Wut, oft Einsamkeit, Verlustangst. Dann ruhig weiter hineinfühlen – hängt es mit den Eltern zusammen? Oder mit Mitschülern?
Wenn wir uns die Zeit nehmen (in diesem Fall reichen 2 Minuten) und uns darauf einlassen, können wir die Kids ´erfühlen`.
Auf die Umarmung würde ich im Klassenzimmer allerdings lieber verzichten....^^ :-)
Erfahrungsberichte gerne an lightningsblog01@gmail.com :-)
Manchmal zieht es mich in die eine Ecke, mal in die andere. Ich setz mich auf sein Bett, stelle mich an sein Fenster oder an den Schreibtisch. Welche Gefühle, welche Energien sind hier?
Man muss nicht sonderlich spirituell sein um das zu tun. Interesse und Liebe für den Junior reichen aus. Es gibt viel zu entdecken. Dabei rühre ich nichts an, untersuche keine Schubladen oder so (neee, wirklich nicht^^) - es geht nur ums Fühlen. Wie fühlt sich sein Zimmer an?
Das ist eine wunderbare Art etwas über ihn zu erfahren. Zu fühlen, wie es in ihm aussieht, was ihn beschäftigt, wie er sich fühlt.
Oft spüre ich Freude in mir aufsteigen, muss lächeln, schöne Gedanken, Erinnerungen an schöne Situationen kommen hoch, ich fühle mich gut.
Manchmal werde ich aber auch traurig oder unruhig. Dann setze ich mich gemütlich hin und versuche möglichst wenig zu denken, nur zu fühlen. Es ist nicht selten, dass ich nach einiger Zeit weiß was ihn beschäftigt, was ihn vielleicht traurig macht. Die Gedanken kommen ganz von selbst, wenn man sich die Zeit nimmt.
Ich kann das wirklich sehr empfehlen. Bitte nichts untersuchen, nichts durchsuchen. Nur einfach hinsetzen und abwarten welche Gefühle und Gedanken kommen. Später kann man die gewonnen Eindrücke dann in ein Gespräch miteinfließen lassen und dem Junior erstaunlich nahe kommen.
Manche Eltern berichten dass sie einfach nicht mehr an ihren Junior herankommen, dass sie nicht mehr wissen, wer er ist. Besonders in der Pupertät, wenn Junior selbst nicht weiß wer er ist, entwickelt es sich oft so. Die Türen sind zu, Gespräche unerwünscht, kennen wir alle.
Nutzen wir also unser Gefühl!
Wenn er vorm PC sitzt, vorm Fernseher, vor den Hausaufgaben, oder einfach vor Ihnen und sie herausfordernd ansieht – nutzen Sie ihr Gefühl. Lassen Sie sich auf ihn ein. ´Erfühlen`Sie ihn.
Und auch wenn es beim ersten Versuch nicht klappt, bleiben Sie dran. Es wird. Es werden Gefühle und Gedanken kommen. Nehmen Sie sich die Zeit. Er wird ihnen ´senden` was er nicht aussprechen kann. Garantiert.
Wenn mein Sohn Hausaufgaben am Küchentisch macht, setze ich mich gerne in seine Nähe (nicht frontal gegenüber!) und schaue ihm zu. Ich starre ihn nicht an, das würde er merken und ablehnen. Ich schaue in seine Richtung, vielleicht sogar ein bißchen an ihm vorbei. Dann bemühe ich mich um einen ruhigen Verstand, also möglichst wenig eigene Gedanken. Und nach einiger Zeit kann ich fühlen wie er sich fühlt. Manchmal kommen mir plötzlich Worte oder Gedanken in den Sinn, die mit mir nicht in Zusammenhang stehen können – das kommt dann von ihm. Wenn ich zum Beispiel plötzlich den Namen eines Freundes im Kopf habe, frage ich danach. Nicht selten kommt dann: „Bor ja,...“ und eine Geschichte. Oder ich habe plötzlich das Bedürfniss ihn in den Arm zu nehmen.
Dann gehe ich natürlich nicht hin und tue das, sondern stelle mich zu ihm und lege ihm nur meine Hand auf die Schulter oder den Rücken. Oft steht er dann auf und wir umarmen uns.
Kleinere Kinder sind problemlos auf diese Art zu erreichen. Wenn sie vertieft sind in ihr Spieloder auch wenn sie schlafen. Einfach mal die Zeit nehmen und sie ´gedankenverloren` anschauen.
Auch wenn unsere pupertierenden Teenager uns verschlossen gegenüber stehen – ihre Herzen können wir erreichen. Mit unseren Herzen. Das sollten wir nutzen, die Zeit sollten wir uns nehmen.
Auch Lehrer können im Klassenzimmer ein „Sorgenkind“ auf diese Weise erreichen. Wenn die Kids arbeiten einfach mal auf ihn einlassen, und schauen was an Gedanken oder Gefühlen kommt.
Meistens sind es Worte die einem dann plötzlich in den Sinn kommen, mit etwas Übung werden ganze Geschichten daraus. Vielleicht sendet er Angst, Wut, oft Einsamkeit, Verlustangst. Dann ruhig weiter hineinfühlen – hängt es mit den Eltern zusammen? Oder mit Mitschülern?
Wenn wir uns die Zeit nehmen (in diesem Fall reichen 2 Minuten) und uns darauf einlassen, können wir die Kids ´erfühlen`.
Auf die Umarmung würde ich im Klassenzimmer allerdings lieber verzichten....^^ :-)
Erfahrungsberichte gerne an lightningsblog01@gmail.com :-)
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