Samstag, 30. April 2011
Begegnungen 2
lightnings, 12:47h
Voller Vorfreude stürmen die Hunde den Hügel runter Richtung See. Ich seh das so gerne!
Nahla mit kraftvollen großen Sprüngen, Marlon hüpft fröhlich hinterher, und Monjo versucht bei aller Eile trotzdem auszusehen wie ein imposanter Rüde. Lilly tippelt neben mir her – immer mit der Ruhe – und vor allem nicht dreckig machen.
Die Joggerin macht entsetzt einen Schritt zur Seite, schaut erst die Hunde, dann mich strafend an,dann wieder auf ihre Uhr. Die Hunde finden sie gar nicht so interessant wie sie vielleicht dachte und laufen zu dem Mann der auf der Bank sitzt.
Die Joggerin gönnt uns einen weiteren abfälligen Blick und macht ein paar Dehnübungen.
Ziemlich gut sieht sie aus. Perfektes Outfit, perfekte Figur, perfektes Equipment. Nur an der Ausstrahlung hapert´s ...
Wenn man bedenkt dass sie gar nichts gesagt hat, hat sie eine Menge gesagt.
Das Entsetzen über die Hunde (die sich ihr gar nicht genähert haben), die Blicke die wir abbekommen haben, ihr ganzes Verhalten. Die Blicke auf die Uhr, das Einstellen von irgendwas an ihrem Handgelenk - da ich viel Phantasie habe, läuft in meinem Kopfkino gleich ein ganzer Film ab. Sie hetzt top gekleidet von einem Termin zum anderen, das Handy am Ohr, das Laptop unterm Arm. Als sie wieder einen Knopf an ihrem Handgelenk drückt und weiterjoggt, hinterläßt sie ein seltsames Gefühl bei mir. Wie ich so dastehe mit meinen Paesmühle-Schuhen, meiner angedreckten Paesmühle-Spaziergeh-Jeans und der Paesmühle-Jacke mit den stinkenden Leckerchen in der Tasche, zusammen mit den Kackbeuteln übrigens.
Ich find mich grad nicht so toll, ehrlich gesagt.
Ich schau ihr noch nach, dann geh ich zum See um für Nahla ein paar Stöckchen ins Wasser zu werfen.
Der Mann auf der Bank lächelt mir zu und freut sich sichtlich über das Herumtollen der Hunde.
Er ist etwa so alt wie ich, denke ich. So Mitte 40. Auch irgendwie komisch, dass ein Mann Mitte 40 am Vormittag hier auf der Bank sitzt und auf den See schaut. Müsste der nicht eigentlich mit Handy und Laptop von einem Termin zum anderen....?
Aber er hat eine tolle Ausstrahlung. Er schaut uns lächelnd zu, freut sich, dass Nahla und Marlon immer mal wieder zu ihm laufen und er wirkt so – zufrieden irgendwie. Mir geht es schon wieder besser und ich hab die Joggerin und ihre Blicke fast vergessen.
Irgendwann steht er auf, lächelt mich an und verabschiedet sich. Ich schau auch ihm nach und bin etwas sprachlos und betroffen. Das Laufen fällt ihm sehr schwer, er zieht ein Bein nach und muss das andere immer so im Kreis führen damit er es nach vorne bekommt. Ein Arm hängt kraftlos hinab und ehrlich – er hat wahnsinnige Mühe vorwärts zu kommen.
Schlaganfall. Denke ich. Und bin echt sprachlos.
Er ist noch nicht sehr weit gekommen, ich kann ihn immer noch sehen,und muss mich erstmal setzen. Auf der einen Seite bin ich natürlich betroffen, weil er offensichtlich in meinem Alter war.
Wie glücklich kann ich sein, dass es mir so gut geht.
Aber vor allem bin ich fasziniert von seiner Ausstrahlung!
Er wirkte so zufrieden und mit sich im Reinen. Freundliche Blicke und ein Lächeln auf den Lippen.
Mir fällt das Buch von Eckart Tolle ein. ´Die kraft der Gegenwart`. Ganz im Hier und Jetzt leben.
Was mir so schwerfällt, hat er offensichtlich verstanden. Er wirkte tatsächlich so, als sei er nur in dieser Situation mit seinem Denken und Fühlen. Kein bedauernder Gedanke an die Vergangenheit, kein sorgenvoller Gedanke an die Zukunft – nur Hier und Jetzt.
Und Hier und Jetzt war schön.
Wow. Wieder was gelernt. Danke.
Nahla mit kraftvollen großen Sprüngen, Marlon hüpft fröhlich hinterher, und Monjo versucht bei aller Eile trotzdem auszusehen wie ein imposanter Rüde. Lilly tippelt neben mir her – immer mit der Ruhe – und vor allem nicht dreckig machen.
Die Joggerin macht entsetzt einen Schritt zur Seite, schaut erst die Hunde, dann mich strafend an,dann wieder auf ihre Uhr. Die Hunde finden sie gar nicht so interessant wie sie vielleicht dachte und laufen zu dem Mann der auf der Bank sitzt.
Die Joggerin gönnt uns einen weiteren abfälligen Blick und macht ein paar Dehnübungen.
Ziemlich gut sieht sie aus. Perfektes Outfit, perfekte Figur, perfektes Equipment. Nur an der Ausstrahlung hapert´s ...
Wenn man bedenkt dass sie gar nichts gesagt hat, hat sie eine Menge gesagt.
Das Entsetzen über die Hunde (die sich ihr gar nicht genähert haben), die Blicke die wir abbekommen haben, ihr ganzes Verhalten. Die Blicke auf die Uhr, das Einstellen von irgendwas an ihrem Handgelenk - da ich viel Phantasie habe, läuft in meinem Kopfkino gleich ein ganzer Film ab. Sie hetzt top gekleidet von einem Termin zum anderen, das Handy am Ohr, das Laptop unterm Arm. Als sie wieder einen Knopf an ihrem Handgelenk drückt und weiterjoggt, hinterläßt sie ein seltsames Gefühl bei mir. Wie ich so dastehe mit meinen Paesmühle-Schuhen, meiner angedreckten Paesmühle-Spaziergeh-Jeans und der Paesmühle-Jacke mit den stinkenden Leckerchen in der Tasche, zusammen mit den Kackbeuteln übrigens.
Ich find mich grad nicht so toll, ehrlich gesagt.
Ich schau ihr noch nach, dann geh ich zum See um für Nahla ein paar Stöckchen ins Wasser zu werfen.
Der Mann auf der Bank lächelt mir zu und freut sich sichtlich über das Herumtollen der Hunde.
Er ist etwa so alt wie ich, denke ich. So Mitte 40. Auch irgendwie komisch, dass ein Mann Mitte 40 am Vormittag hier auf der Bank sitzt und auf den See schaut. Müsste der nicht eigentlich mit Handy und Laptop von einem Termin zum anderen....?
Aber er hat eine tolle Ausstrahlung. Er schaut uns lächelnd zu, freut sich, dass Nahla und Marlon immer mal wieder zu ihm laufen und er wirkt so – zufrieden irgendwie. Mir geht es schon wieder besser und ich hab die Joggerin und ihre Blicke fast vergessen.
Irgendwann steht er auf, lächelt mich an und verabschiedet sich. Ich schau auch ihm nach und bin etwas sprachlos und betroffen. Das Laufen fällt ihm sehr schwer, er zieht ein Bein nach und muss das andere immer so im Kreis führen damit er es nach vorne bekommt. Ein Arm hängt kraftlos hinab und ehrlich – er hat wahnsinnige Mühe vorwärts zu kommen.
Schlaganfall. Denke ich. Und bin echt sprachlos.
Er ist noch nicht sehr weit gekommen, ich kann ihn immer noch sehen,und muss mich erstmal setzen. Auf der einen Seite bin ich natürlich betroffen, weil er offensichtlich in meinem Alter war.
Wie glücklich kann ich sein, dass es mir so gut geht.
Aber vor allem bin ich fasziniert von seiner Ausstrahlung!
Er wirkte so zufrieden und mit sich im Reinen. Freundliche Blicke und ein Lächeln auf den Lippen.
Mir fällt das Buch von Eckart Tolle ein. ´Die kraft der Gegenwart`. Ganz im Hier und Jetzt leben.
Was mir so schwerfällt, hat er offensichtlich verstanden. Er wirkte tatsächlich so, als sei er nur in dieser Situation mit seinem Denken und Fühlen. Kein bedauernder Gedanke an die Vergangenheit, kein sorgenvoller Gedanke an die Zukunft – nur Hier und Jetzt.
Und Hier und Jetzt war schön.
Wow. Wieder was gelernt. Danke.
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