Donnerstag, 28. April 2011
Hilflos
lightnings, 12:30h
„Er kriegt keine Luft!!“ Bis vor einer Sekunde saßen wir noch entspannt mit unseren Freunden Manni und Nicole vorm Vorzelt und haben gemeinsam unsere Pizza genossen, jetzt herrschte Panik.
Mein 13jähriger Sohn Steffen war auf einmal aufgesprungen und rang nach Luft. Ich schlug ihm auf den Rücken, aber es half nicht. Er konnte nicht atmen, röchelte und sank schließlich in die Knie.
Seine Augen wurden immer größer, er kämpfte und versuchte zu würgen, nichts ging.
ICH WUSSTE NICHT WAS ICH TUN SOLLTE.
Manni riss ihn dann von hinten hoch, hielt ihn kopfüber und presste ihm ruckartig seine Hände in die Magengegend. Endlich kam das Stück Zwiebel heraus.
Wir trugen Steffen ins Vorzelt, legten ihn auf die Seite und ich legte mich zu ihm um ihn zu beruhigen.
Er weinte und sagte, er könne seine Augen nicht spüren und auch nicht richtig sehen. Zudem lief ihm alles mögliche aus Nase und Mund.
Er könne seine Augen und seine Nase nicht spüren sagte er. Ich setzte ihn auf, nahm ihn in die Arme und versuchte ihn zu beruhigen. Ich brauchte jetzt auch erst einmal einen Augenblick, um überhaupt zu begreifen was hier geschah.
Nach einiger Zeit kam das Gefühl in Augen und Nase wieder, und er konnte auch wieder richtig sehen. In seinem rechten Auge war eine Ader geplatzt, es ist blutunterlaufen. Um seine Augen herum war alles rot und blau und die Augenpartie war geschwollen. Er klagte über Kopfschmerzen und Druck in den Augen, aber alles auf dem Wege der Besserung.
Das ist nun einige Tage her und nur noch die geplatzte Ader im rechten Auge erinnert an den Vorfall.
Ich bin sehr beeindruckt. Sehr still. Stumm.
Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich schlug ihm auf den Rücken, wie man das so macht, wenn jemand sich verschluckt hat. Was aber, wenn das nicht ausreicht?
Ich sah wie er nach Luft rang, wie er zusammensank und röchelte, und ich wusste ihm nicht zu helfen. Da sitzt man immer da und denkt man hat alles unter Kontrolle, und dann passiert sowas.
Hilflos, machtlos, ahnungslos. Mich hat das wirklich sehr beeindruckt.
Inzwischen bin ich informiert. Man soll in den Mund greifen und versuchen die Person zum Erbrechen zu bringen. Gut, wenn also noch einmal jemand in meiner Gegenwart droht an etwas zu ersticken, mach ich das.
Aber ich wusste das nicht, als mein Sohn drohte zu ersticken.
Und ich frage mich, wie viele Situationen es noch geben mag, in denen ich schlichtweg hilflos dastehe. Und ich frage mich, warum uns das präsentiert wurde. Ich bin ja der Ansicht, dass nichts Zufall ist. Nichts passiert ohne Grund, alles hat seinen Sinn. Manchmal dauert es Monate bis ich den Sinn in etwas erkenne, aber ich erkenne ihn.
Was ist es hier? War es eine Lektion? Wir meinen ja immer alles unter Kontrolle zu haben, und nun wurde uns mal kurz präsentiert, wie wenig das zutrifft.
Jedenfalls lässt mich diese Sache sehr still und nachdenklich zurück. Und dankbar. Dankbar, dass es so gut ausgegangen ist.
Mein 13jähriger Sohn Steffen war auf einmal aufgesprungen und rang nach Luft. Ich schlug ihm auf den Rücken, aber es half nicht. Er konnte nicht atmen, röchelte und sank schließlich in die Knie.
Seine Augen wurden immer größer, er kämpfte und versuchte zu würgen, nichts ging.
ICH WUSSTE NICHT WAS ICH TUN SOLLTE.
Manni riss ihn dann von hinten hoch, hielt ihn kopfüber und presste ihm ruckartig seine Hände in die Magengegend. Endlich kam das Stück Zwiebel heraus.
Wir trugen Steffen ins Vorzelt, legten ihn auf die Seite und ich legte mich zu ihm um ihn zu beruhigen.
Er weinte und sagte, er könne seine Augen nicht spüren und auch nicht richtig sehen. Zudem lief ihm alles mögliche aus Nase und Mund.
Er könne seine Augen und seine Nase nicht spüren sagte er. Ich setzte ihn auf, nahm ihn in die Arme und versuchte ihn zu beruhigen. Ich brauchte jetzt auch erst einmal einen Augenblick, um überhaupt zu begreifen was hier geschah.
Nach einiger Zeit kam das Gefühl in Augen und Nase wieder, und er konnte auch wieder richtig sehen. In seinem rechten Auge war eine Ader geplatzt, es ist blutunterlaufen. Um seine Augen herum war alles rot und blau und die Augenpartie war geschwollen. Er klagte über Kopfschmerzen und Druck in den Augen, aber alles auf dem Wege der Besserung.
Das ist nun einige Tage her und nur noch die geplatzte Ader im rechten Auge erinnert an den Vorfall.
Ich bin sehr beeindruckt. Sehr still. Stumm.
Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich schlug ihm auf den Rücken, wie man das so macht, wenn jemand sich verschluckt hat. Was aber, wenn das nicht ausreicht?
Ich sah wie er nach Luft rang, wie er zusammensank und röchelte, und ich wusste ihm nicht zu helfen. Da sitzt man immer da und denkt man hat alles unter Kontrolle, und dann passiert sowas.
Hilflos, machtlos, ahnungslos. Mich hat das wirklich sehr beeindruckt.
Inzwischen bin ich informiert. Man soll in den Mund greifen und versuchen die Person zum Erbrechen zu bringen. Gut, wenn also noch einmal jemand in meiner Gegenwart droht an etwas zu ersticken, mach ich das.
Aber ich wusste das nicht, als mein Sohn drohte zu ersticken.
Und ich frage mich, wie viele Situationen es noch geben mag, in denen ich schlichtweg hilflos dastehe. Und ich frage mich, warum uns das präsentiert wurde. Ich bin ja der Ansicht, dass nichts Zufall ist. Nichts passiert ohne Grund, alles hat seinen Sinn. Manchmal dauert es Monate bis ich den Sinn in etwas erkenne, aber ich erkenne ihn.
Was ist es hier? War es eine Lektion? Wir meinen ja immer alles unter Kontrolle zu haben, und nun wurde uns mal kurz präsentiert, wie wenig das zutrifft.
Jedenfalls lässt mich diese Sache sehr still und nachdenklich zurück. Und dankbar. Dankbar, dass es so gut ausgegangen ist.
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