Donnerstag, 21. April 2011
Manchmal ist die Antwort ganz nah
Da stand ich nun am See und beugte mich so weit vor, dass ich drohte reinzufallen. Die Hunde umkreisten mich schwanzwedelnd, gespannt was es wohl zu sehen gab. Ja - im Moment mal nix - das ist ja das Problem.

Ich hatte einen Frosch quaken hören, das wusste ich ganz genau. Und jetzt wollte ich ihn auch sehen. Ausserdem kamen mir gerade zwei Jungs entgegen, die davon sprachen, dass sie noch nie so viele Frösche auf einmal gesehen hätten. Und ich seh keinen! Gibt´s doch nicht.

So stand ich also da, und suchte mit meinen Augen quasi den ganzen See ab. Nichts. Hm.

Als ich schon aufgeben wollte, fiel mein Blick genau vor meine Füße,
wo meine Schuhe schon fast das Wasser berührten.
Und siehe da - ganz dicht am Rand, ganz nah an meinen Füßen saßen
ganz ganz viele Frösche im Wasser.
Ich hätte sie berühren können. Jetzt weiß ich auch, warum die Hunde so aufgeregt waren...

Beim weiteren Spaziergang habe ich mir so überlegt, dass das wieder typisch Mensch war. Anstatt das Naheliegendste zu beachten, erstmal in die Ferne schaun. Wer weiß, wie viele Chancen und Möglichkeiten ich schon verpasst habe, weil sie zu dicht vor mir standen und mein Blick in die Ferne schweifte.
Vielleicht muss ich auf meiner Suche auch gar nicht so weit schauen, sondern ganz nah bei mir suchen? Vielleicht finde ich die ein oder andere Lösung, die ein oder andere Antwort sogar IN MIR?
Interessanter Gedanke.

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so nach dem motto "lebe das jetzt"?

ich hatte gestern eine interessante diskussion mit einem guten freund von mir.
er bezeichnete mich als "blinde aktionistin" und ich sagte ihm, er solle mir das genauer erklären. ich bekamm die antwort, dass ich so eine "hey, komm, steh auf, lass was machen, egal was, komm jetzt"-haltung habe. ich bestätigte das und fragt, ob er das nicht gut fände. er meinte, es wäre wunderbar, doch er könnte das nicht. ich entgegnete wiederum, dass ich auch sehr viel in der zukunft plane, dass ich weiß, was ich noch machen will, dass ich ziele, hoffnungen, täume und ängste habe. er sagt, er nicht. dass er nach meinem rat nur noch "im augenblick lebt". er macht sich keine gedanken um seine zukunft, dass ist ihm egal.
auf der einen seite fand ich das bewundernswert, auf der anderen seite sehr beeunruhigend.
bewunderswert, da jemand, der sich nicht schert, was in seiner zukunft passiert, glücklich sein kann bis zum gehtnichtmehr.
aber eben auch tierisch unglücklich, wenn die zukunf dann da ist, und man begreift, dass man nichts erreicht hat. wenn man feststellen muss, dass das leben einem nichts gegeben hat. wenn man bereut.

ich für meinen teil nutze jede möglichkeit, etwas zu machen.
und wenn mich ein freund um 3 uhr morgens anrufen würde, und fragen würde, ob ich dabei wäre, ich schwöre, ich wär dabei.

die schlichte vielfalt von möglichkeiten macht es einem manchmal ziemlich schwer, um nicht abzuschweifen, die "richtige" zu wählen.
die tatsache, dass man manche möglichkeiten gar nicht erkennt, ist meiner meinung nach fluch und segen zugleich.
fluch, weil man chancen vertut, segen, weil man sonst wohl vor entscheidungslosigkeit früher oder später wahnsinnig würde.

meine persönliche meinung zum thema [verpasste] chancen?
bereue nichts, wenn du dabei glücklich warst.
sei immer glücklich.
bereue nie.

take care.

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