Montag, 5. Mai 2014
Ärgernis Hund
Sorry, aber et geht mir getz ma eeeecht auf´n Sack!

Die Zeitung veröffentlich einen Artikel "Bauern stinkt Hundekot auf Feldern"
und ich poste ihn in der Hundefreunde-Gruppe auf Facebook.
Natürlich sind wir uns alle einig, dass Hundekot nicht auf Felder gehört.
Ich möcht das auch nicht essen!
Bei dem Artikel stört mich gewaltig der Satz von der NABU-Kreisvorsitzenden
Monika Hertel: "Wer verantwortungsvoll mit seinem Hund umgeht,
nimmt ihn an die Leine."

Was ist denn das für ein Ausspruch?
Wer verantwortungsvoll mit der Natur umgeht, fährt kein Auto mehr.
Wer verantwortungsvoll mit seinen Kindern umgeht, kauft keine
Süssigkeiten mehr und nimmt ihnen den Laptop weg.

...sind ähnlich bescheuerte Sätze.

Und dann diskutieren wir auf Facebook und sind uns alle einig, dass
gerade jetzt, wo überall angesäät ist, Hunde nicht auf´s Feld gehören.
Alles wunderbar. Es gibt immer schwarze Schafe in allen Gruppierungen,
also auch unter den Hundebesitzern, aber das finden dann alle anderen
auch nicht gut.^^

So, und dann kommentiert eine Hundebesitzerin, die Jägerin ist und einen
Jagdhund hat, dass dieser Satz der NABU-Tante bei weitem kein Blödsinn sei.
Ich zitiere: "Wer schon einmal eine von Hunden gerissene Ricke aufgebrochen
hat und darin zwei Kitze gefunden hat, die gerne ein paar Tage später zur Welt
gekommen wären, der hält das nicht für Blödsinn! ......"

Tja. Da haste auserzählt.
Das hat ja so ein bißchen was von Bildzeitung für mich. Reißerische Worte
mit Effekt. Stumm-machend und verstörend. Wir haben´s alle geliked.
Was auch sonst. Findet ja keiner schön, sowas.

Nur - darum ging es ja nicht wirklich. Es ging ja um Kot auf Feldern.
Und - ich weiß es natürlich nicht - aber - werden denn minütlich Rehe von
Hunden gerissen? Ich hab das noch nie erlebt/gesehen/gehört.

Da muss es sich dann aber um Jagdhunde handeln, die wirklich wirklich
Jagdinstinkt haben. Von unseren vier Hunden sind Nahla und Monjo diejenigen
die mal eine Amsel verscheuchen, oder ein Kaninchen verfolgen.
Nach 20 Metern brechen sie ab, weil sie sehen, dass sie keine Chance haben.
Nahla ist einmal einem Kaninchen hinterhergerannt, welches dann plötzlich
einfach stehen blieb und sich hinhockte. :-) Sie hat dran geschnuppert und kam
dann mit hängendem Kopf zu mir zurück. Sie wusste nichts damit anzufangen.

So. DAS ist doch der normale Familienhund. Oder?
Wir haben ja nicht alle reißende Bestien an der Leine.

Mir geht das einfach echt auf den Sack, dass imme rjeder das so
hinstellt, wie er es gerade braucht.
Und es wird immer schlimmer. Hunde kacken alle paar Meter
und reißen tragende Rehe.

???

So -- ist --- es --- nicht!!!

Meine Hunde machen bei einem einstündigen Spaziergang
jeder ein Häufchen und das möglichst weg vom Weg im Gebüsch.
Und das "Jagdverhalten" habe ich ja eben schon beschrieben.

Der Vorwurf, dass Hunde überall buddeln und den Wald kaputt machen,
ist auch kaum haltbar.
Meine vier Hunde buddeln GAR NICHT.
Ich habe schon gesehen, dass ein Golden Retriever anfing zu buddeln,
er ist dann aber gleich abgerufen worden. Also - kein Problem.

Manchmal fühle ich mich als Hundebesitzerin am Ende der "Respektkette".

Es wird ständig auf uns und unseren vierbeinigen Freunden rumgehackt.
Und ganz schlimm finde ich die "Sauberleute" aus den eigenen Reihen, die
dem Gemecker Recht geben.
Besagte Dame schreibt dann weiter: "... Ich selbst gehe (wenn möglich) nur
noch gezielt da spazieren, wo ich keine anderen Menschen treffe! Ich will mich
nicht mehr ärgern müssen!"

Hm. Das finde ich sehr seltsam. Ich habe nichts zu verbergen. Meine Hunde
machen nix wofür ich mich schämen müsste und sie freuen sich über jede
Hundebegegnung unterwegs.

Am Wochenende allerdings gehe ich ganz früh morgens oder spät am Abend.
Wenn die Menschen im Wald unterwegs sind, die man die ganze Woche nicht
dort sieht, hält man sich besser zurück.

Da sind dann einige dabei, die sich "belästigt" fühlen, allein durch die
Anwesenheit von Hunden, besonders wenn diese frei laufen.
Dafür müssen die Hunde gar nichts machen. Es reicht die pure Existenz.

Das sind dann auch die Menschen, die die Bäume zurechtweisen, wenn
sie ausschlagen.^^

Übrigens sind das auch die Menschen, die ihren Müll unbekümmert auf den
Waldweg schmeissen.
Und es sind auch die Menschen, die die Namen ihrer Kinder in Bäume
schnitzen.
Und es sind auch die Menschen, die ihre Kinder bis zu den Entenjungen rennen
lassen, bis diese panisch flüchten, weil das ja so lustig ist.
Und es sind die, die die Enten mit altem Brot füttern.

Mir reicht es wirklich langsam, dass wir Hundebesitzer von allen
Seiten einen drüber kriegen.
Natürlich ist man angreifbar. Ich lege natürlich für keinen meiner Hunde
die Hand ins Feuer. Das tue ich aber auch für meine Kinder nicht.
Jedes Lebewesen kann mal überreagieren oder einfach anders reagieren
als gewohnt.
So ist das Gefühl ´mit Hunden im Wald`, manchmal zu vergleichen mit dem
Gefühl ´mit kleinen Kindern im Restaurant`.

Rundherum nur perfekte Menschen, denen dat all auf´n Keks geht.

Der mir bekannte Hundebesitzer ist sehr rücksichtsvoll.
Leint an, sobald Kinder oder Fahrräder entgegen kommen,
ruft zurück, wenn Entgegenkommende offensichtlich ängstlich
sind, weicht ins Gebüsch aus um Jogger nicht zu behindern, uuuuund so
weiter.
Würde das BITTE mal einer anerkennen???

Die Crossbiker sausen an uns vorbei, dass mir die Haare zu Berge
stehen und die Hunde die Ohren auf Halbmast haben.
Aber das ist in Ordnung.?
Vor einigen Tagen ist Monjo von einem Jugendlichen mit dem
Fahrrad wirklich richtig überfahren worden. Die kamen zu acht,
zwei Mütter, sechs Jungs und wir (die Hunde und ich) wussten
einfach nicht so schnell wohin, weil die überall waren.

Tja, da fragt dann auch keiner nach, ob es uns gut geht.

Neeeeee, ich finde, man muss immer beide Seiten sehen.
Es gibt immer solche und solche.

Dieses generelle verurteilen von Hunden und ihren Besitzern
geht nicht.
Wenn einer selber perfekt ist, keine Fehler macht und niemanden
mit irgendwas irgendwann einmal belästigt, dann darf er sich
gerne bei mir über die Existenz meiner Hunde beschweren.
Ansonsten bitte nur dann, wenn sie auch was angestellt haben.

Und den "Sauberleuten" aus den eigenen Reihen ist nur zu wünschen,
dass ihre Hunde ähnlich perfekt sind, wie Frauchen oder Herrchen.
Sonst wird´s vielleicht mal echt peinlich.

Und was ich mir bisher verkniffen habe, muss nun doch noch raus:

Wiiiieso regt sich keiner über die Pferdescheiße auf???
Und wiiiieso stört es keinen, dass die tonnenschweren Tiere
echte Schäden verursachen auf Waldwegen und generell im Wald???

Das konnte mir bisher noch keiner beantworten.
Führe doch bitte wenigstens mal einer die Pferdesteuer ein!!!

*beleidigt guck*

:-)

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